Liebe Birgit,
hast du denn auch in Depressionsphasen den Wunsch beruflich und privat alles zu verändern und fühlst dich dann blos nicht in der Lage dazu?
Ich bin in der Depression immer noch sehr ambivalent, zwischen Geduld haben, dass sich wieder Nähe findet und dem Gefühl es hat ja doch keinen Zweck, mein Mann ist anders gestrickt als ich ihn brauche.
Ich habe ihn mit Sicherheit sehr lange stark idealisiert, weil ich alle negativen Punkte als sehr gefährlich empfand. Ich wollte nämlich auf keinen Fall eine so katastrophale Ehe führen wie meine Eltern. Deswegen habe ich immer Überbetont, "wie glücklich wir doch sind". Ein Bekannter hat mal über uns gesagt, "die sind ja so glücklich miteinander, dass es schon fast unanständig ist".
Auch sonst habe ich oft unangenheme Aspekte mit dieser Methode abgewehrt. Meiner Familie ist es z.B: fast auf den Keks gegangen, dass ich mich in den ersten Tagen immer wieder so positiv über das Hotel geäußert habe. Im Grunde genommen hatte ich blos Angst, dass meine Familie mit meiner Auswahl vielleicht doch nicht so zufrieden sein könnte, weil das Essen nicht so gut war und das Bad etas unschön.
Auf andere wirke ich dann irgendwie "unecht", Übertrieben oder wie meine Mutter sagt manisch, wenn ich positive Aspekte so überbetone. Dabei ist das eigentlich nur eine Form der Abwehr.
Kennst du das auch? Hat das dann was mit manisch zu tun?
Eva-Maria