Huiii, da biste aber jetzt ganz woanders rausgekommen, als du eingestiegen bist.
Dass du so "durchhalten" kannst und das unter anderem aus "Angst vor Ämtern" (Anführungsstriche, weil Zitat, nicht um das zu relativieren, bekomme das auch nicht hin mit der Zitatfunktion) - heißt ja nicht, dass das gut ist, - für dich, für andere AN, aber auch aus einem übergeordneten Blickwinkel, also moralisch oder politisch betrachtet.
Und ob es ein Grund für so viel Stolz ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht - ich will dich damit nicht verletzen, es ist schön, wenn du da Selbstbewusstsein drau ziehen kannst! Mir klingt das nur ganz schön streng - wenn ich so streng zu mir wäre, wäre ich wesentlich unglücklicher - und es führt halt auch zu Missgunst anderen gegenüber, die es vielleicht nicht so streng angehen. Aber es ist ja
deine Strenge!
Zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer besteht ein unaufhebbarer Antagonismus, ein Widerspruch, der in der Natur der Sache liegt und nicht in den individuellen Personen. Im Idealfall identifiziert man sich mit der Art der Tätigkeit, aber nicht allzu sehr mit den Betriebsinteressen, meiner Meinung nach. Für den Betrieb ist sowas wie Gesundheitsvorsorge, Fürsorge etc. nur dann sinnvoll, wenn er einen eigenen Vorteil daraus erhält. Da Fachkräftemangel herrscht, nehmen solche Angebote, Prämien etc. evtl. gerade wieder zu. Wenn du nicht mehr nützlich bist, in welchem Sinne auch immer, muss der Betrieb dich früher oder später loswerden - auch dann, wenn die einzelne Arbeitgeberperson das vielleicht bedauert oder rauszögert.
Das kann man okay finden oder auch nicht - es ändert nichts an dem ganz sachlichen Fakt. Und es ist total in Ordnung, seinerseits als andere Seite dieses Antagonismus`, auf die eigenen Interessen zu achten und sich krank zu melden, wenn man beeinträchtigt ist. Und es ist auch solidarischer denen gegenüber, die das bereits so handhaben.
Man kann schon mit Freude arbeiten, aber eben nur wenn man gesund ist. Und ab und an eine Krankmeldung, weil das Bett so kuschelig ist, der Kater so schmusig oder halt auch einfach mal keinen Bock (ist bei uns ja eh schwer, das einzuschätzen, hinter "keinen Bock" kann sich alles mögliche verbergen) - das bildet den Charakter! Probiers mal aus, wenn man das noch nie gemacht hat, ist das bestimmt aufregend -
und wegen einem Tag krank
musste ja nicht gleich zum Amt (ein Reim! wenn auch unrein!) :)
Arbeitsrechtlich wurde das mit den Prämien zwar in engen Grenzen als erlaubt bestätigt. Aber alle/ die meisten/ viele Gewerkschaften haben eine starke Kritik daran. Berechtigterweise, wie ich finde!
Alles nicht böse gemeint, aber ein hoher Arbeitsethos ist doch auch irgendwie, naja, am Ende nicht das, was uns glücklicher oder liebevoller oder gelassener macht.
Liebe Grüße :) nummer 0