Re: Heute im Radio gehört...

21. 06. 2019 15:44
Hm, nun habe ich den Radiobeitrag nicht gehört und kann nicht sagen, wie der Beitrag interpretiert werden kann.

Es kann aber auch sein, dass es einerseits darum ging, das viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte häufig in eine Depression schliddern, auch aus dem Grunde, weil sie sich nicht mehr gebraucht fühlen. Da kann es ggf. statistisch gesehen sein, dass Menschen, die sich in ihrem Altersruhestand noch einen Job oder ehrenamtliche Tätigkeit suchen, weniger an Depression leiden, als Menschen, die es nicht tun.

Ebenso kann angemessene Arbeit durchaus ein Stabilitätsfaktor sein, da es einerseits Struktur bereithält, andererseits einen neue Impulse geben kann., als wenn man ständig in seinen 4 Wänden hockt. Durch die Arbeit kommen meistens Kontakte mit anderen Menschen zu stande, so dass auch hierrüber der soziale Kontakt nicht völlig lahm liegt und wenn die Arbeit evtl. auch wertgeschätzt wird, stärkt dass ebenso das Selbstvertrauen.

Obwohl es mir zur Zeit auch nicht gut geht und ich vieles dadurch vernachlässigt habe, versuche ich meiner Arbeit (450 Euro Job) noch nachzukommen. Ich glaube, dass die Arbeit mich bisher davor bewahrt hat, völlig ins Bodenlose zu stürzen. Von dort kommen immer wieder neue Impulse, die meine Grübelspiralen unterbrechen.

Ich bin davon überzeugt, dass eine angemessene, wertschätzende Aufgabe, durchaus das Potential haben kann Depressionen zwar nicht gänzlich zu vermeiden, aber entweder, dass sie nicht unbedingt die Durchschlagskraft entwickeln oder aber bei der Genesung von einer Depression ein wichtiger Faktor darstellen kann.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn man durch die Depression eine Überforderung spürt oder die Arbeit mehr aus existentiellen Gründen da ist, aber man selbst auch außerhalb der Depression darüber keine Erfüllung erlebt.

Viele Grüße Heike

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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.06.19 15:52.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Heute im Radio gehört...

Skandal 1987 21. 06. 2019 15:01

Re: Heute im Radio gehört...

Heike 430 21. 06. 2019 15:44

Re: Heute im Radio gehört...

Skandal 1248 22. 06. 2019 14:34

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A20213 505 21. 06. 2019 18:06

Re: Auch zum Thema Depressionen

fahni 435 21. 06. 2019 20:21



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