Hallo A.,

ich denke es liegt nicht daran, dass es nicht deine Muttersprache ist. Es ist irgendwie allgemein verbreitet. War mir auch erst nach langer Therapie klarer. Wir nennen unserer Gefühle kaum. Wir reden drum herum. Als ob es so etwas wie ein Zeichen von Schwäche ist. Und erlösend wird dann manchmal hinzugefügt: "Ich stehe zu meinen Gefühlen." Fast heldenhaft.

Dabei ist Traurigkeit oder Furcht fast alltäglich. Manchmal mehr, mal weniger, meistens liegen sie nicht weit entfernt von Hoffnung, Zuversicht und Freude. Dann kommen vielleicht noch Scham und/oder Schuld hinzu und wir fischen in einem Gefühlscocktail herum, den wir so nicht bestellt hatten. Und je mehr drin rumgerührt wird und drumrumformuliert, umso schlimmer wird es.

Ich finde dein Wort "Seelenschmerz" sehr schön. Es läßt mich mitschwingen. Seelenschmerz kenne ich zur genüge.
Seelenschmerz läßt mich in meine Jugend rücken.
Die ersten Verliebtheiten, die Trennungsmomente und die verbundene Sehnsucht nach Wiedervereinigung .... Wenn der ganze Tag ausgefüllt war mit freudig/traurig, erwartenden Gedanken an die geliebte Person ...
Später kam Seelenschmerz oft nicht mehr so schön vor.

Nach Trennung/Scheidung wurde dann sehr schnell Furcht aus Schmerz. Und aus der Furcht wurde Angst. Angst in einer unbestimmten Zukunft ohne mein Kind dazustehen. Angst allein und verlassen zu sein.
Diese Angst lähmte mich. Engte mich ein. Erdrückte mich fast.
Mit viel Energie und guter Hilfe habe ich gelernt meine Angst anzunehmen. Sie nicht weg-zu-drücken oder gar zu "er-tränken".

Heute kann ich meine Angst besser annehmen.
Wenn ich sie mir erst einmal bewusst gemacht habe, ist auch schon der größte Teil überwunden.
Dann hilft mir mein altes Rezept, mich laut mit mir zu unterhalten. Es zu sagen was ich gefühlt und gedacht hatte, ... als die Angst kam, da war und .... wieder ging!

Vielleicht hast du ja auch ein ähnliches "Rezept"?

mit friedvollen Grüßen
Antero

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Eigenverantwortung kann ich nicht einfordern, sondern nur selbst entwickeln.
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Ich werd nur besser, wenn ich trainiere.
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Phasenfreiheit ist mein ersnsthaftes Streben, mich an die Warheit zu halten,
dass ein volles und dankbares Herz sich nichts vormacht. Wer voller Dankbarkeit ist,
dessen Herzschlag strömt nur Liebe aus, die schönste Empfindung, die ich kenne.
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