Hi, ich beziehe auch Erwerbsminderungsrente seit 09/17 mein Bescheid kam aber erst so, 04/18. Befristet für 3 Jahre.
Ich habe es zum Glück ohne Rechtsberatung oder ähnliches hinbekommen. Mein Mann hat den Papierkram gemacht. Je nach dem, kann man von der Krankenkasse aufgefordert werden einen Reha Antrag zu stellen. Denn hatte ich nach ca. 10 Monaten aber freiwillig gestellt. Wurde genehmigt und ich wurde weiterhin Arbeitsunfähig entlassen. Kleiner Tipp: macht keine Wiedereingliederung von der Reha aus. Ich könnte jetzt ewig erzählen was die mich dort unter Druck gesetzt haben, aber das ist ja bei jedem individuell. Aber von der Reha aus ist das Geld etwas weniger, als wenn man den regulären Wiedereingliederungsweg nimmt.
Nach dem Krankengeld, gab es Arbeitslosengeld 1 nach der Nahtlosigkeitsregelung nach Paragraph 125, glaube ich. Man wird gerne versucht gleich in Hartz 4 abgeschoben zu werden. das Arbeitsamt erstellte bzw. dessen Gutachter ein Gutachten über meinen Gesundheitszustand nach Aktenlage. Mir wurde mitgeteilt das ich meinen Erlernten Beruf nicht weiter ausüben sollte. Und jede Menge Einschränkung wurden genannt. Dann wurde geklärt, ob das Arbeitsamt oder die Rentenversicherung für mich zuständig wäre. Bei mir ( lange genug gearbeitet, nicht arbeitslos) war es die Rentenversicherung. Ich wurde aufgefordert eine Umschulung zu beantragen. Diese wurde Abgelehnt. Parallel beantragte ich den GdB und mit diesem, eine Schwerbehindertengleichstellung. Abgelehnt, wäre keine 9 Stunden in meinem Beruf arbeitsfähig. Nach Monaten der Krise, raffte ich mich auf einen Rentenantrag zu stellen. Nach Psychiatrischen Gutachten Termin, wurde die Erwerbsminderungsrente auf Anhieb genehmigt.
Das alles war sehr belastend.
Vor Antragstellung würde ich, falls vorhanden, bei der Rentenversicherung nachfragen ob alle Voraussetzungen erfüllt sind. Und ggf. Kinder nachtragen lassen.
Ja, 2019 soll sich positiv für Rente was verändert haben, aber Rentebeginn und Antragsstellung sind nicht zwangsläufig das gleiche Datum. Wenn die Erwerbsunfähigkeit zum Beispiel seit 05/18 besteht, zum Beispiel Beginn der Krankschreibung, bringt einem die neue Regelung 2019 erstmal irgendwie nix. Wenn man aber wirklich nicht mehr kann, ist das nicht primär wichtig, denke ich.
Emotional habe ich erstmal lange gebraucht um zu verstehen, okay, ich bin in Rente. War natürlich froh, dass ich nicht immer auf die nächste Krankschreibung hoffen müsste, nur weil meine Ärztin ( Hausarzt) nicht sieht wie es mir geht. Das war schon belastend. Alle 4 Wochen hin, auch wenn sich bei mir innerlich nichts verbessert hat. Aber meine Ärztin ist ein Goldstück, tritt mir in den Hintern wenn es sein muss, aber nimmt mich immer ernst. Und sich viel Zeit.
Mittlerweile bin ich wirklich dankbar für die Rente. Es war bei mir ein Prozess, mich damit abzufinden. Doch die gewonnen Zeit, nutze ich. Ich mache weiter Therapie. Und arbeite an mir und meinem Verhalten. Ich denke vielen hier ist bewusst, dass das auch irgendwie Arbeit bedeutet.

Hat die Firma einen Schwerbehindersten Beauftragten? Die haben oft hilfreiche Tipps.
GdB hat zwar nichts mit der Erwerbsminderungsrente zu tun, kann aber auf der Arbeit einiges erleichtern, wenn man einen GdB von mindestens 50 erreicht. Ab 30-40 kann man einen Gleichstellungsantrag stellen.