Mit deinem Schweigen tust du aber auch nichts dafür, dass sich an den Vorurteilen was ändert.
Kein Vorwurf. Ich kann bei mir auf Arbeit offen damit umgehen - schließlich hat der Schwager vom Chef die gleiche Erkrankung, nur macht der immer wieder alles falsch...
Mich entlastet es, wenn ich mal sagen kann: Sorry, ich bin heute extrem gereizt, nehmt das nicht persönlich, wenn das in zwei Tagen nicht weg ist, nehm ich Medis. Das erleichtert dann die Kollegen wieder und es ist meistens nicht nötig, dass ich Medis nehme.
Anders beim Kollegen: dem geht es immer wunderbar. Auch wenn wir schon mitkriegen, dass er müffelt und alles an ihm künstlich wirkt. Inzwischen laufen Wetten, wann er wieder in die Klinik muss. Traurig.
Auch ein Vorurteil: jemand ist bipolar, da kann er nichts, nichts und gar nichts dran ändern, alle müssen immer alles ertragen und Rücksicht nehmen und immer Verständnis haben, ohne dass er selber sagt, dass er krank ist. Hilft dem Kollegen leider seit Jahren gar nicht.
Wenn ich irgendwann wo anders arbeiten sollte, würde ich aber selbstverständlich erst abwarten, bevor ich mich oute. Am liebsten oute ich mich ja, wenn jemand meint, er könne gegen Psychos hetzen und fände bei mir Zustimmung, weil ich ja so ne toughe bin, die mitten im Leben steht und nie jammert... dann zu sagen: "Jetzt pass aber mal auf, was du sagst, ich sitze auch in diesem Boot!"
"Was!?!? DU!?!?" "Ja, ich, stell dir vor!"
Erst letzte Woche geschehen als ein neuer Spüler sich aufregte, wie man Kiffer beschäftigen könne. Hahaha! War er bei mir an der richtigen Adresse.
Sumosimi
Taat du nee borom djogol, so djoge mu topola.