Für mich war das Buch sehr hilfreich, da ich erst letztes Jahr "richtig" diagnostiziert wurde und vorher noch nicht ins Thema bipolare Störung eingetaucht war. Ich war froh, einen Verlauf zum Vergleich zu haben. Eigene Manien habe ich erst zwei gehabt. Die haben mir gereicht, um Krankheitseinsicht zu entwickeln. Herr Melle beschreibt sehr anschaulich, was alles möglich gewesen wäre, hätte ich mir nicht bei teilweiser Einsicht frühzeitig helfen lassen. Ich hatte es nämlich bis dato nicht verstanden, wie Leute es (aufgrund dieser Erkrankung) schaffen, sich zu verschulden oder sogar die Wohnung zu verlieren.
Besonders spannend war die Lektüre für mich, weil er auch über sich als Schriftsteller schreibt. Sein Beispiel beweist, dass man auch trotz Erkrankung als Schriftsteller Erfolg haben kann.
Auch ich bin über etliche Begriffe gestolpert, die ich nicht in meinem aktiven Wortschatz habe. Nachschlagen musste ich nichts, weil sich der Sinn aus dem Kontext erschloss oder die Bedeutung mE nachrangig war.
Ich kann aber verstehen, dass man bei eigener hinreichender Krankheitserfahrung kein Interesse an diesem Buch hat. Es enthält durchaus auch Passagen, die sich an Menschen richten, die noch nie etwas von bipolarer Störung gehört haben.
---
Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.