Hallo Heike, @ Skandal,
ich entnehme deinem Schreiben, dass du auf der Suche bist, Sehnsucht nach einem für dich passenden Glauben hast und Misstrauen. Kommt das so hin?
"Persönlich" heißt dann für mich, du entscheidest was du glaubst, aus welcher Richtung du guckst, wo du ansetzen willst, was wie für dich passt. Da kann ich mit "man" nix anfangen.
Kurz zu mir:
Ich bin in eine christliche Familie hinein geboren, entfernte mich dann nach der Konfirmation für lange Zeit.
Im etwas fortgeschrittenen Alter habe ich mich auf die Suche gemacht. Eine meiner Triebfedern war meine Bipo. Ich habe mich dem christlichen Glauben neu ganz bewusst, sehr abwägend und zu Beginn ziemlich kopflastig genähert. Mißtrauen war dabei und gehört in Form von Zweifeln zu meinem Glauben und meiner Auseinandersetzung damit dazu.
Mein Zugang war und ist die Bibel, von mir verstanden als Krisenliteratur. Den innerbiblischen Dialog finde ich spannend. Wichtig für mich dabei ist der Blick von unten, d.h. die Geschichte wird aus Blickrichtung der marginalisierten, unterdrückten, ausgebeuteten, Sklaven, untere Schichten erzählt, im Gegensatz zur römischen Geschichtsschreibung der Sieger, der Kaiser.
Im Gemeindeleben bin ich eher am Rand, Gottesdienste sind mir wieder wichtig.
Anderen Religionen respektiere ich, ausgenommen militante Fundamentalisten. Heiden, sogenannte wie auch tatsächliche Atheisten respektiere ich ebenso. Immer nach dem Motto: Leben und leben lassen; gewaltfrei gegenüber jederfrau und jedermann!
Diesen Respekt erwarte ich auch von anderen.
Bei mir war es zu Beginn eine bewusste Entscheidung. Zweifel gehören zum Glauben dazu, das stand für mich nicht infrage. Bewegung ist wichtig für mich und gesucht.
Das Wort Einsicht hat für mich neue Ebenen und Inhalte bekommen.
Mein persönlicher Glaube ist mir geschenkt durch Gnade. Sein Inhalt ist mir kostbar und ich gebe ihn ungern überall preis. Vielleicht sehen wir uns in HH im Herbst? Dann gern mehr im persönlichen ;) Gespräch, wenn gewünscht.
LG
s.