Im Oktober 1999 erkrankte ich an einer Manie. Das führe ich auf damaligen Streit mit meiner Ehefrau und mangelnden Schlaf (2-4 Stunden) zurück.
Ich zweifelte damals an der Richtigkeit der Diagnose, weil ich mich nie manisch, eher depressiv erlebte.
Na, jedenfalls wurde ich auf Lithium eingestellt mit der Bemerkung, ich müsse es mein ganzes Leben lang nehmen.
Der Wert lag bei 0,5 und sank dann knapp über 0,3. Ich kam aber eigentlich ganz gut zurecht. Vor einer Fahrt nach Ungarn ließ ich nochmals eine Überprüfung vornehmen, mußte eine halbe Tablette täglich mehr nehmen und landete bei 0,6 Lithiumspiegel mit Hypnorex retard.
Jetzt fühle ich mich antriebsarm, meine Gefühle sind gedämpft. Ich bin müde, kann aber nachts seit mehreren Monaten nicht durchschlafen.
Ich möchte zwar keine Manie mehr erleben (in der geschlossenen Psychiatrie ist es nicht gerade spaßig), aber auch frei sein von dem Medikament. Das Risiko eines Rückfalls würde ich eingehen. Der letzte Klinikaufenthalt war im März, wohl auf eine Überforderung und Einnahmenachlässigkeit zurückzuführen.
Mein Hausarzt meint, man sollte drei Jahre lang maniefrei gewesen sein, bevor man ans Absetzen denken könnte, aber ich will mich nicht so lange damit vollpumpen.
Meine Frage:
Wer von den Lesern beabsichtigt, auch solch einen Versuch zu wagen?
Wer hat evtl. Erfahrung oder kann weitervermitteln?
Gibt es irgendwo ein Verzeichnis über Selbsthilfegruppen für Maniker?
Danke!