Hallo,
die Antworten auf Deine Fragen:
>Angst:
>Minuswert bedeutet mehr Angst
>>also Richtung Depression?
> Pluswert bedeutet weniger Angst
>>also Richtung Manie?
Bei Angst (und Struktur) sehe ich keinen zwangsläufigen Zusammenhang mit Depression und Manie. Zwar ist es meist so, dass ich in einer manischen Phase eher angstfrei bin, also Werte um Null, bei Abweichungen geht es bei Manie eher in die angstfreie (also +) Richtung. Es ist aber auch denkbar, dass ich ganz plötzlich in extreme Panik verfalle, zum Glück passiert mir das äußerst selten, weil ich das als extrem unangenehm erlebt habe. Diese große Schwankungsbreite will ich mit dem ?Veränderungswert? ausdrücken. Wenn der stark im Minus ist, empfinde ich z.B. auch nicht so extreme Veränderungen bei meinem Angstwert.
> Struktur:
> Minuswert bedeutet eher zwanghaft
> Pluswert bedeutet eher zwanglos
>>Die Kategorien von zwanghaft/zwanglos verstehe ich >>nicht. Kannst du das genauer erklären? Gerade in Bezug >>auf D und M.
Wenn ich selbst, obwohl ich weiß, dass ich die Tür abgeschlossen habe, noch einmal zurückgehe, um das zu kontrollieren, dann ist mein Zwangswert vielleicht in dem Moment bei ?2. Wenn ich ? bei der Arbeit - die Kontrolle einer Zahlungsanweisung über 20000 Euro dreimal vornehme, bin ich bei ?3, wenn ich eine Kontrolle ganz unterlasse, weil es schon richtig sein wird, dann bin ich in dem Moment vielleicht bei +2. Für meine Entscheidung spielen natürlich auch Angst- und Antriebswert eine Rolle, aber weitere Erläuterungen würden hier den Rahmen sprengen?
>Veränderung von Antrieb, Angst und Struktur:
> Minuswert bedeutet wenig Schwankung der Werte, Richtung
> Depression
> Pluswert bedeutet viel Schwankung der Werte, Richtung >Manie
>>Warum bedeuten geringe/große Schwankungswerte D/M?
Den Veränderungswert habe ich erst vor wenigen Monaten eingeführt, ich habe aber einen Zusammenhang mit dem Antriebswert festgestellt, vielleicht geht dieser Wert sogar wieder in dem Antriebswert auf? Letztlich ist der Veränderungswert der Versuch einer noch genaueren Selbstbeobachtung und besseren Differenzierung. Außerdem ist der hohe Veränderungswert für mich ein deutliches Zeichen, dass ich etwas unternehmen muß, damit es nicht aus dem Ruder läuft. Allein der Antriebswert ist kein so guter Indikator. Auch von der Beschreibung passt ein geringer Veränderungswert zur Depression: steinern, unbeweglich, unflexibel, tot?
> Gesamtwert (momentane Gesamtbefindlichkeit)
>
> Wenn ich stärker strukturiert bin, kann ich Werte mit zwei
> Stellen hinter dem Komma angeben, wobei mir klar ist, dass das
> natürlich so nicht sinnvoll sein kann?.
>>Kapier ich nicht
Das hängt unmittelbar mit meiner Zwanghaftigkeit zusammen: wenn ich s.o. eher zwanghaft bin, glaube ich Werte mit zwei Stellen hinter dem Komma zu spüren, obwohl ich weiß, dass das natürlich irgendwie ?Quatsch? ist. Einen Wert von 1,763 dann trotzdem aufzuschreiben, bewerte ich als zwanghaft bei mir.
>im Prinzip arbeite ich auch gerne mit metrischen Werten. >Ich fänds toll, wenn du >auf meine Fragen eingehen >tätest. Gibt es für dich auch so etwas wie ein >Normbereich?
Ich sehe bei allen Werten den Normbereich bei Null und glaube, dass ich die meisten Menschen im Bereich bis + oder ? 2 bewegen. Behandlungsbedürftig sind m.E. Werte jenseits von 5.
Danke für Dein Interesse
Gerd
Ratschläge können auch Schläge sein
geboren: als Fötus habe ich WK II noch miterlebt,
hier seit November 2004 aktiv,
Diagnose: bipol II mit Angst- und Zwangsstörungen, m.E. Ultra Rapid Cycling (uuuRC)
Nach fünf erfolglosen Versuchen (Lithium, 2 x Lamotrigin, Quetiapin/Seroquel, Valproinsäure) jetzt nur noch phasenbezogene Medikation.
aktuelle Medikamente:
nachts 25-100 mg Quetiapin/SEROQUEL (Q/S).
Bei Überdrehtsein tagsüber: 50 - 200 mg Quetiapin/Seroquel (Q/Sr) Retard/Prolong.
Bald wieder ein Versuch mit AD (Sertralin oder Duloxetin).
Im NOTFALL: Zolpiclon, TAVOR
zum Kennenlernen empfehle ich, in meinen großen Bäumen mal zu stöbern (Achtung, schreiben kann man darin nicht mehr!):
[
www.bipolar-forum.de] Erstbeitrag 2004 (Betrifft insbesondere Schlafstörungen)
[
www.bipolar-forum.de] Erstbeitrag 2005 (Stichwort: Stimmungskalender)