Über dieses Thema würde ich mich hier gerne einmal austauschen!
Ich bin schizoaffektiv diagnostiziert und passe damit nur mit einem halben Bein in dieses Forum (ich hoffe es ist ok, wenn ich hier schreibe), aber es gibt ja doch einige hier, die irgendwann mal ein Neuroleptikum abgesetzt oder reduziert haben. Kurz zu meiner Geschiche:

Mir wurde 2020 wegen einer schizoaffektiven Psychose in einer geschlossenen Unterbringung zunächst Risperidon verschrieben, das keinen Spiegel aufgebaut hat. Deshalb wurde ich auf Abilify umgestellt. Ich war dann bis Ende 2022 zunächst auf 15mg, später auf 12,5mg Abilify eingestellt. Wegen einer schlimmen Akathisie wurde ich ab 12/2022 noch einmal für zwei Monate stationär behandelt. Gleichzeitig wurde auch eine Hypomanie diagnostiziert. Diese Diagnose nehme ich im Gegensatz zu anderen Diagnosen nur so halb an, weil die massive innere Unruhe, die ich durch die Akathisie verspürt habe, auch die Symptome einer Hypomanie imitieren könnten. Ich wurde mit 15mg Abilify und 600mg Quetiapin entlassen. Das Abilify hat eine sog. Alopezie verursacht, wobei es sich um kreisrunden Haarausfall handelt. Daraufhin hat mein Psychiater mit mir das Abilify schrittweise komplett abgesetzt, zumal er der Meinung war, dass ich ohnehin überdosiert bin. Mir sind insgesamt mehr als 30% meiner Haare ausgefallen, nach dem Absetzen sind die zurückgekommen.

Ich war dann von 03/2023 bis 08/2024 stabil auf Quetiapin, konnte bis zu 30 Stunden wöchentlich arbeiten gehen und habe ein schönes Leben geführt. Im August 2024 bin ich sehr abrupt wieder in eine Psychose gerutscht. Mit meinem behandelnden Psychiater wurde abgesprochen, dass ich das Quetiapin erst auf 600mg, dann auf 800mg erhöhe. Da das Medikament gar keine Wirkung zeigte, wurde ein Spiegel erhoben, auch hier habe ich keinen entsprechenden Spiegel vom Quetiapin aufbauen können. Daraufhin wurde ich im Krankenhaus auf Amisulprid 600mg eingestellt. Das war 01/2025 und ich war trotz der Medikation noch bis 09/2025 psychotisch, auch, wenn ich zwischendurch eine Wiedereingliederung gemacht habe und wieder arbeiten gegangen bin. Auch Abilify hat nicht gut gewirkt, ich war noch ein halbes Jahr lang psychotisch.

Da die Medikamente entweder keinen Spiegel aufbauen oder mir bei den Psychosen überhaupt gar nicht gegen die Symptomatik helfen, besteht bei mir der Wunsch, die Medikamente nach fünf Jahren zumindest ein Mal vollständig abzusetzen. Ich habe nämlich unter Amisulprid 20kg zugenommen und mit einer massiven Muskelsteifigkeit zu kämpfen. Die Nebenwirkungen schränken meine Lebensqualität so sehr ein, dass es mir das für Medikamente, die mir nicht gegen die Psychosen helfen, nicht wert ist. Ich weiß, dass das hier im Forum ein umstrittenes Thema ist, aber bin ja für mich selber verantwortlich. Ich habe in einem ersten Schritt von 600mg Amisulprid auf 400mg Amisulprid reduziert, das lief gut. Vor zwei Tagen habe ich dann von 400mg Amisulprid auf 200mg Amisulprid reduziert und habe jetzt massive Kopfschmerzen. Dies ist ein häufiges Absetzsymptom.

Ich würde mich in diesem Strang gerne mit Menschen austauschen, die Symptome beim Absetzen von Neurolpetika hatten. Wie seid ihr damit umgegangen? Wie lange hattet ihr die Symptome? Was hat euch geholfen?

Momentan bin ich aufgrund einer Schlafstörung und Symptomen einer postpsychotischen Depression krankgeschrieben.