Hi,
ich bin neu hier und wollte mich einmal kurz vorstellen...
Das erste mal in der Klinik war ich 2011 und dort wurde mir eine schizoaffektive Störung diagnostiziert. Es war eine schlimme Zeit und es folgten noch zwei weitere Aufenthalte in der geschlossenen Psychiatrie die meist 3-4 Wochen dauerten. Ich war damals mitte zwanzig, hatte gerade mein erstes Studium abgeschlossen und die Zusage mein zweites Studium (Kunst und Englisch auf BK Lehramt) begonnen. Es war zwar viel Stress, aber ich hatte mich so gefreut, die Kunstprüfung geschafft zu habem. Die Semester zogen ins Land und die Erkrankung kam wieder. Damit auch die Medikamente. Ich konnte mir ein Leben mit Psychopharmaka einfach nicht vorstellen. Also diese ein Leben lang einzunehmen.Die Gewichtszunahme belastete mich sehr. Ich stoß auf Volkmar Aderhold und hab mich damals sehr in das Thema eingelesen. 2015 setzte ich die Medikamente (allenvoran Olanzapin) entgegen dem Rat meiner damaligen Psychiatrerin ab. Mit Erfolg. Ich war fast 10 Jahre symptomfrei und habe keine Medikamente nehmen müssen. In der Zeit habe ich zwei wundervolle Kinder zur welt gebracht und ein Haus angefangen zu bauen. Also auch viel Stress. 2023 bin ich leider für einen Tag psychotisch geworden, aber da mein Mann sehr schnell reagiert hat, konnte ein Klinikaufenthalt verhindert werden. Ich bekam die Diagnose Bipolar I. Auch die Depression kam leider wieder... Die Monate zogen ins Land, es ging mir besser und ich setzte die Medikamente (Olanzapin) wieder ab, nachdem ich dies mit meinem Psychiater besprochen habe.. Meine kleine Tochter wurde in den Kindergarten eingewöhnt und ich hatte schon Telefonate für einen neuen Job. Durch verschiedene Umstände bekam ich die Vermutung ADHS zu haben. Ich bekam die Diagnose auch von einem Psychiater bestätigt. Obwohl ich ihn daraufhinwies, dass ich Bipolar bin, verschrieb er mir Ritalin. Dies nahm ich 3 Tage lang und hatte direkt eine so schlimme Psychose, dass ich 3,5 Wochen in die geschlossene kam und sogar Weihnachten und Neujahr nicht bei meinen Kindern sein konnte. Seit Dezember 2024 nehme ich nun Lithium. Seit ich das Olanzapin abgesetzt habe, sind auch einige Kilos verschwunden. (Aber das Gewichtsthema belastet mich sehr).Generell ist mein Selbstwert gerade nicht der Beste.
Jetzte meine Fragen:
Wie handhabt ihr das mit den Medikamenten? GIbt es hier Leute, die nur nach Bedarf nehmen?
Sind hier auch Menschen die Bipolar sind und eine ADHS Diagnose haben? Wie macht ihr das mit den Medikamenten
Wie lange haben bei euch die deprrssiven Phasen angehalten und was hat euch geholfen da wieder rauszukommen?
Sind hier Betroffene, die ein "ganz normales Leben" führen, bze einem Job nachgehen, trotz der Erkrankung?
Ich würde mich sehr über Austausch freuen.
Herzliche Grüße
Lilli