Scheidung letzter Ausweg, Vater zweier Kinder ist bipolar

18. 04. 2025 20:45
Hallo zusammen, ich möchte gerne meine / unsere Situation schildern.


Meine Mann (54) und ich (39) sind seit ca. 10 Jahren ein Paar.  


2020 als die Pandemie angefangen hat sind wir mit unsere damals 1,5 jährigen Tochter umgezogen, die Umstellung auf Homeoffice, der Umzug und die Pandemie haben damals bestimmt dazu beigetragen dass mein Mann stark depressiv wurde. Er wurde dann in einer psychiatrischen Klinik neun Wochen behandelt. Dort hatte er auch die Vorstellung verfolgt zu werden von den Pflegern und Ärzten und psychiotische Komponenten entwickelt. Nach der Klinik gab es einen Zeitraum in dem er sehr viel gesprochen hatte, extrem viele Ideen hatte und am Ende sehr abweisend und aggressiv gegen mich wurde. Wir sind zur Eheberatung in der die Gespräche sehr unproduktiv waren. Diese Phase war dann aber schlagartig vorbei.

Ich habe dieses Verhalten damals in seinem Beisein seiner Psychiaterin geschildert, diese hat in den Arztbericht geschrieben dass sie keine Hypomanische Tendenz sehen kann. Ich wusste damals gar nicht was das ist und es deshalb auch nicht hinter fragt.


Wir haben kurz nach dieser Phase ein Angebot zur Baugemeinschaft bekommen, in welcher wir  mit einer Eigentumswohnung als Mitbauherren beteiligt waren. Diese lief mit den gesteigerten Baukosten und auch zwischenmenschlichen Diskrepanzen extrem stressig ab. 

Zudem haben wir uns für ein zweites Kind entschieden und die Schwangerschaft war leider von Anfang an eine Risikoschwangerschaft mit strenger Bettruhe. So hing vieles an meinem Mann mit dem Bau und unsere damals vier jährigen Tochter alleine. Unsere zweite Tochter kam dann auch zu früh zur Welt, hatte drei Stunden nach der Geburt nicht mehr geatmet und war dann zwei Woche im Inkubator. Leider konnten wir nicht aus dem Bauprojekt zurück treten und mussten dann letztes Jahr im Februar auch umziehen, zeitgleich bekam ich einen schweren Hörsturz wo ich eine Woche klinisch behandelt wurde. Also zusammen gefasst hatten wir eine extreme Belastungsphase hinter uns.


In dem Frühjahr nach unserem Umzug ist mein Mann wieder depressiv geworden, er hat dann relativ kurzfristig einen Platz in der Psychiatrie bekommen in Freiburg, welcher er aber am Tag der Aufnahme wieder abgesagt hat. Er ist dann auf meinen Wunsch hin zu seinen Eltern gegangen weil ich die Belastung mit den beiden Kindern davon ein Schreibaby, nicht mehr tragen konnte. Er wurde in der Zeit bei seinen Eltern dann manisch, hat über ca. 20.000€ ausgegeben und Schulden gemacht. Er hat mich beim Jugendamt angezeigt und wollte sich scheiden lassen. Diese Phase war nach ca. drei Monaten vorbei. Er wollte wieder nach Hause kommen und bei uns / seiner Familie sein. Meine Bedingung war dass er dieses Phase mit der Psychiaterin bespricht und diese hat die dann eine bipolare Störung diagnostiziert. Sie hat ihm  auch direkt in die Tagesklinik in der Uniklinik Freiburg eingewiesen. In dieser war er nun drei Monate angebunden und hat am Ende der Behandlung als er erneut hypomanische Symptome bekommen hat, diese auf eigenen Wunsch verlassen. Der Professor und Oberarzt haben ihn mit allen Möglichkeiten versucht zum Bleiben zu überreden, er war eine Nacht stationär und ist dann trotz aller Einwände gegangen. 

Seit dem ist er wieder unterwegs und hat sich getrennt. Er hat auch das ganze Geld von unserem gemeinsamen Konto abgezogen, so dass unsere Raten für die Eigentumswohnung nicht mehr bezahlt werden. Ich bin in Elternzeit und werde nicht so viel verdienen wenn ich wieder arbeiten um unseren Lebensunterhalt zu erwirtschaften.

Ich bin am Ende mit meinen Nerven, was soll ich machen ausser die Scheidung, so dass ich finanziell unabhängig von ihm bin?

Was ist mit den Kindern, sie können dieses auf und ab nicht gebrauchen um sich gesund zu entwickeln. 

Warum ist mein Mann so gegen mich? Wie soll ich mit Ihm umgehen, und was hilft das diese Phase bald endet?

Welche rechtlichen Möglichkeiten außer der Scheidung gibt es noch? 


Ich will ihn und unsere Familie nicht aufgeben... aber ich kann nicht mehr.


Er wurde in der Tagesklinik mit Lithium eingestellt und sollte eigentlich 10 oder 12,5 mg Olanzapin nehmen. 

Ich glaube dass er die Medikamente nimmt, zumindest das Lithium.


Ich bin absolut ratlos.... mein Mann beleidigt mich immer wieder am Telefon und ist so wechselhaft in seinen Aussagen. Die Scheidung habe  ich gezwungenermaßen eingereicht um mich und die Kinder irgendwie zu schützen. 

Er hat mir alle Vollmachten nach der Manie letzten Jahres gegeben, welcher er aber alle jetzt wieder zurück gezogen hat.


Ich bin um Ratschläge und Erfahrungen sehr dankbar. 


Liebe Grüße Sarah 
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Scheidung letzter Ausweg, Vater zweier Kinder ist bipolar

Sar4ch 30447 18. 04. 2025 20:45

Re: Scheidung letzter Ausweg, Vater zweier Kinder ist bipolar

Balu76 214 23. 04. 2025 16:46

Re: Scheidung letzter Ausweg, Vater zweier Kinder ist bipolar

kinswoman 225 23. 04. 2025 17:08

Re: Scheidung letzter Ausweg, Vater zweier Kinder ist bipolar

Sima 207 24. 04. 2025 00:04

Re: Scheidung letzter Ausweg, Vater zweier Kinder ist bipolar

MadameX 202 24. 04. 2025 14:37

Re: Scheidung letzter Ausweg, Vater zweier Kinder ist bipolar

Sar4ch 151 25. 04. 2025 23:53

Re: Scheidung letzter Ausweg, Vater zweier Kinder ist bipolar

MadameX 146 26. 04. 2025 12:33

Re: Scheidung letzter Ausweg, Vater zweier Kinder ist bipolar

Sar4ch 186 26. 04. 2025 16:16

Noch ein Link: Wenn nichts mehr geht...

kinswoman 233 23. 04. 2025 17:31



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen