Hallo,
nach einer langen, schweren depressiven Episode wurde ich in einem mehrere Monate andauernden Akutaufenthalt in der Psychiatrie letztes Jahr erstmals mit einem hochpotenten Antipsychotikum (Haloperidol) behandelt, das zu einem sehr schnellen Rückgang der psychotischen Symptome (akustische Halluzinationen, Schuldwahn) geführt und mich erstmals aus der Depression gebracht hat.
Parallel wurde bei mir Quetiapin (anfangs 400 mg unretardiert, im Verlauf 200 mg retardiert) eingeschlichen.
Lithium wurde bei mir wegen Flüssigkeitsverweigerung und mangelnder Wirkung ausgeschlichen, so dass ich aktuell an Psychopharmaka nur das Quetiapin und als AD (SNRI) Venlafaxin einnehme.
Wegen der nun eingetretenen Stabilität nach der sehr schweren Episode sieht meine Psychiaterin eine langfristige Behandlung mit Quetiapin als sinnvoll an und meinte zu mir, dass bei einem atypischen Neuroleptikum keine schwereren Nebenwirkungen, auch bei einer Langzeitbehandlung, zu erwarten sein.
Einerseits kann ich die Vorsicht sehr gut nachvollziehen und befürchte selbst, dass eine medikamentöse Änderung wieder zu einem Rezidiv führen könnte - ich bin jeden Tag unglaublich erleichtert über die Tatsache, dass es mir so viel besser geht, und möchte um jeden Preis eine erneute Verschlechterung vermeiden -, andererseits muss ich regelmäßig daran denken, dass meine frühere ambulante Psychiaterin, als ich vor einigen Jahren stationär auf Olanzapin eingestellt wurde, vor Langzeitfolgen von (atypischen) Neuroleptika warnte und mir ein möglichst schnelles Ausschleichen empfahl.
Kennt sich jemand von euch damit aus und kann mir bei der Frage weiterhelfen, inwiefern eine medikamentöse Umstellung notwendig wäre, um Langzeitfolgen zu vermeiden?
Bei der Angst vor dem Absetzen des Quetiapins geht es mir vor allem darum, dass ich eine Rückkehr der psychotischen Symptome befürchte. Ich war jahrelang in einem Schuldwahn gefangen und möchte das möglichst nie mehr erleben.