Guten Tag in die Runde.
Ich habe schon jahrelang mitgelesen.
Heute bitte ich mal um eure Kompetenz.
Zuallererst:
Ich bin schon 60 Jahre alt. Als junge Erwachsene Frau litt ich unter depressiven Symtomen. Damals wurde noch mit Couch und Gesprächen behandelt.
Mit Ende 20 bekam ich nach Hormonumstellung und einer lebensbedrohenden traumatischen Gesundheit. Situation eine langandauernde Depression. Damals kamen die ersten Neuerern Antidepressiva auf den Markt und ich habe sie alle ausprobiert.Paroxat hatte dann eine ganz gute Wirkung. Leider hat sich meine seit Jugend bestehende Migräne mit Aura so verstärkt, dass ich mit 40 Jahren etwa 8 bis 10 Tage an Migräne litt, in dieser Zeit kam es auch zu einem Wechsel der Phasen. Also schwer depressiv und nach einer Woche oder zwei etwas überdreht und mutig. Irgendwann wurde das als bipolar 2 diagnostiziert. Ich habe dann auch noch Endometriose mit vielen OPs und schmerzen erlitten und nahm also ständig Triptane, IBU und immer wieder ein Versuch die Depris zu bessern.
Erst mit Mitte 50 kam es zu dem Versuch auch Stimmungsstabilisation einzusetzen. Valporat nahm ich etwa 3 Jahre, hatte auch einen leichten Effekt auf Migräne, aber ich war sehr aufgedreht damit und hatte ständig Durchfall, weil ich auch Verwachsungen und Reizdarm habe, nicht so gut. Aber die Stimmung war eindeutig besser.
Etwas Leukopenie.
Dann hab ich’s ohne alles versucht, das war nicht so gut. Die Depressionen waren wieder wochenlang und sehr tief. Inzwischen hatte sich mein Leben sehr verändert. Ich war auf mich allein gestellt, bis heute, weil mein Mann sich nicht mehr so eingeschränkt fühlen wollte durch die Migräne und die Stimmungen. Ich habe vor zwei Jahren mein Zuhause verloren, und musste neu anfangen.
Lamotrigin habe ich auch probiert mit sertralin combi, aber ich hatte keinen depressiven Effekt, waren dann sehr unangenehme Mischformen.
Zum Schlaf nehme ich wenn ich die aufgedrehte Phase habe( wird aber immer seltener) Quietiapin 25 unretardiert. Sertralin vertrage ich schlecht, immer wieder abgesetzt wegen triggert der Migräne und Durchfällen.
Im Moment habe ich gerade wieder eine ganz schlimme Woche mit 6 Migraenetagen hintereinander und Krämpfen nachts im Bauch, schweren Ängsten und tiefsten Depressionen hinter mir. Ich weiß, dass es jetzt wieder für 10 Tage geht, aber dann kommt wieder der Absturz. Also das ganze geht schon Jahre so. Ich weiß gar nicht wie ich das aushalte. Manchmal nehme ich Tavor um nicht durchzudrehen.
Früher hatte ich noch gute empathische Begleitung durch Psychiatrin die auch Neurologin war, wegen der Migräne.
Inzwischen seit einigen Jahren ist die Situation auf dem Land furchtbar. Es gibt keine Termine und wenn dann guckt der Arzt nur auf die Uhr .
Trotzdem habe ich nicht aufgegeben und hoffe dass ich durch das Internet vielleicht Hilfe bekommen kann.
Ich bin medizinisch gebildet, aber ich bräuchte eben etwas für beides. Die hochfrequente Migräne und die ständige Depression.
Hat hier jemand eine Idee.?
Vielen Dank für jede Zuschrift.
Im