hallo allerseits :D ich bin ganz neu hier im Forum. Hoffe mein Text wird nicht zu lang
Ich habe seit 2021 die Diagnose Bipolare Störung, da ich damals mit einer sehr starken Manie mit psychotischen Symptomen in der Klinik war. Davor hatte ich in der Jugend und in den Jahren bis 2021 auch stets depressive Episoden und dann 2020/21 erstmals auch leicht hypomanische Phasen und dann eben diese eine Manie. Da mein Vater auch schon viele Jahre mit der Erkrankung lebt (und auch auf mütterlicher Seite einige Tanten) war die Sache eigentlich sehr naheliegend.
Die Frage war allerdings, ob die Manie und Psychose damals von dem Antidepressiva Sertralin getriggert wurde, welches mir in der Zeit vor der Manie gegeben wurde wegen einer zuvor starken Depression. Das hat damals wirklich so krass gewirkt...war sehr depressiv komplett handlungsunfähig und nach einem Tag Sertralin war ich wie ne andere Person :D
Seit 2021 bin ich quasi frei von wirklichen starken Phasen. Nehme Lithium und Quetiapin. Die Höhen und Tiefen, die ich so verspüre existieren hauptsächlich in mir und sind nach außen nicht soo sehr sichtbar. (Vielleicht weil ich gelernt hab wie ich angepasst bin, in Kontrast zu meinem Vater :D)
Naja aber eben mit Blick auf meinen Vater, welcher in meinen Augen eher so das "klassische Bild" der Erkrankung im Sinne einer Sinuskurve (also mit Wochen und Monaten der Depression und Manie im Wechsel) erfüllt, habe ich oft Probleme damit gehabt mich mit der Krankheit zu "identifizieren". Auch im Kontakt nach außen trete ich eigentlich nie so auf, dass ich sagen würde "ich bin bipolar" um mich zu erklären...
Auch in meiner aktuellen Therapie kamen schon öfter Zweifel an der Diagnose oder dem Einordnen meiner Symptome auf. Es wurde auch schon eine ADHS Diagnostik gemacht für die ich damals alle Kriterien hoch erfüllt hatte aber weil es in der Kindheit nicht explizit Nachweisbar war, habe ich die feste Diagnose nicht bekommen. Es war auch unklar ob Ritalin oder ähnliches in Kombi mit den anderen Medis überhaupt zur Frage steht.
Vielleicht sollte ich auch einfach glücklich sein, dass ich einfach nicht so starke Phasen habe und gut eingestellt bin. Aber ich fühle mich trotzdem im Alltag sehr eingeschränkt und nicht "normal" und bin irgendwie immer gefangen in meinem Kopf und wenig in der Realität etc
Najaaa also das war jetzt viel text
aber meine Frage an euch wäre quasi so :
Könnt ihr euch so richtig mit der Bipolaren Störung identifizieren? Wenn ja, mit diesem "klassischen" Bild das man vielleicht davon hat?
Habt ihr eher so diese Sinuskurve oder welche Form der Erkrankung und welche Symptome habt ihr?
(Habe mich auch schon gefragt, ob ich manchmal eher so ultra rapid cycle oder gemischte Episoden habe...)
Würdet ihr sagen ihr könnt bei euch auch viele so angrenzende Diagnosen und Symptome finden, zb. dass leichte Hypomanie schnell mit "ADHS -mäßigen "Symptomen einhergehen würde?
Kennt ihr das Problem, dass man sich ständig so sehr selbst beobachtet und anaysliert?
