Ich erinnere mich schon noch an deinen manischen Auftritt
hier, aber du bist weder die erste noch die letzte hier, die diesen
"Ritt" hier hingelegt hat. Auch dafür ist das Forum ja da, um ggf.
später mal zu reflektieren. Wenn ich so manches lese, was ich hier
früher geschrieben hab, denk ich oft: Wassn das fürn Blödmann ? :D
Frech schrieb:
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> Ich wünschte, ich könnte die Phasen mit
> Medikamenten endlich in den Griff bekommen.
>
> Das klappt seit über zehn Jahren nicht!!!
Eine Definition von "Wahnsinn" ist ja, das man immer das gleiche
macht, aber ein anderes Ergebnis erwartet ;)
Mir haben Medikamente zwar auch geholfen, aber immer nur
temporär die Symptome bekämpft. Das eigentliche Problem
wurde damit nicht weg gemacht, das können weder Medikamente
noch Drogen, die unterdrücken nur (oder machen es schlimmer).
Was hast du denn sonst versucht ? Es gibt sehr viel, was man
"drum herum" machen kann, Medikamente sind nur ein Teil einer
erfolgreichen Behandlung. Therapien ein anderer, aber auch damit
wirds noch nicht rund. Sich nur darauf zu konzentrieren ist in meinen
Augen ein großer Fehler. Wie gesagt, akut sollte man welche nehmen,
aber eben nicht als einziges Mittel ansehen. Man muss an den Kern in
sich kommen, das Problem liegt ja in einem - und die Lösung auch. Aber
das ist ein schwerer Weg, denn zu oft muss man eingeprägtes, erwünschtes
und gewolltes "loswerden". Das Umfeld hat einem von klein auf Dinge
eingeprägt, die nicht immer wirklich zu einem passen. Die eigenen
Träume sind oft auch nur das - Träume. Und das "will" man dann, aber
dabei übersieht man gerne, was man braucht, was einem gut tut.
Und sehr oft sind "was man will" und "was man braucht" nicht die gleichen
Dinge. Es sind manchmal kleine Dinge, selten materielles, viel öfter das
eigene Ich zu erkennen, zu "erlauben" und zu leben.
Menschen sind natürlich wichtig im Leben, aber sie alle kommen und
gehen auf dem Lebensweg. Nichts ist für immer. Hart, aber Realität.
Und nu hat man die Wahl - möchte man betrauern (und dabei versauern),
was man verloren hat ? Oder gibts die Chance, dankbar zu sein, das man
es haben/erleben durfte ?
Genau hier liegt ein Schlüssel zu einem zufriedenerem Leben. Und diese
Kraft liegt in jedem selbst. Aber es ist durchaus schwer, den Weg dahin
zu finden. Aber ich denke, es wird klar, was ich damit meine ? Sein
ich, sein Denken zu ändern ist eines der schwersten Dinge im Leben,
aber mir hat es zu einem stabilerem Leben verholfen. All die anderen
Dinge wie Medikamente, Wissen und Therapien waren die Krücken,
die mir dahin verholfen haben. Und natürlich bin ich nun nicht geheilt,
hab immer noch Depressionen und leichte Hypomanien. Aber ich kann
damit besser umgehen, ich schränke mich bewusst im Sommer ein (meine
"Hypogefahrzeit") und verhindere so die tiefere Depression im Winter.
Aber im Gegensatz zu früher ist mein "
mich drehen" einer der wichtigsten
Aspekte, das ich ich einen Umgang mit der Bipo gefunden habe, der
mir ein insgesamt gesehen stabileres Leben ermöglicht. Ein wesentlicher
Faktor ist bei mir auch, das ich bewusst mich ablenke, wenn die
elenden Gedankenschleifen ins "früher" abdriften. Das führt nur in den
Keller und kann man besser machen, wenn man stabiler ist. Aber auch
nur dazu, um draus zu lernen, was man in Zukunft verhindern möchte/kann.
Ich denke manchmal, ich war wie eine Zwiebel und die Bipo hat Schicht
für Schicht von meinem Ich geschält, bis nur noch der Kern da war.
Während des "Schälens" hatte ich meine Suizidversuche, meine "ausgeflippten"
Zeiten und schön wars nicht immer. Aber heute bin ich froh, das ich so
"runter reduziert" wurde, denn alles, was ich wieder "dran gepappt" hab
an mein Ich, ist bewusst selbst gewählt und zwar von mir und nicht von anderen.
Das macht mich nicht mehr zu dem "Traummenschen", der ich war/sein wollte,
sondern zum realen Ich. Und das finde ich gut so, und mittlerweile mag ich den
Typ da, der mich im Spiegel anstarrt und sich so lange in mir versteckt hatte.
Keine Ahnung, ob du damit was anfangen kannst, aber ich dachte mir, ich
schreib mal was evtl. "anstoßendes" ;)
lg
zuma
ps.: Wenn du heulen musst, heul einfach, das kann auch gut tun, man darf das
auch zulassen. Und wenn man dann "leer" ist, ist eine gute Zeit, wieder eine
neue "Schicht an die Zwiebel" zu packen.
Du schaffst das, jede Depri geht auch vorbei und es geht besser, wenn du nicht
gegen an kämpfst, sondern es einfach nur durchhältst. Je mehr man gegen die
Depri ankämpft, desto fester greift sie zu. Ignoriert man sie und konzertriert sich
einfach nur aufs "Alltag leben", geht sie, ist ihr wohl zu langweilig, wenn sie nicht
der Hauptdarsteller im eigenen Theater ist ;)
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter