kinswoman schrieb:
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> Kommt immer auf das "Wie" an.
> Und nur falls du es noch nicht gemerkt hast,
> die Todesstrafe ist in Deutschland schon ne ganze
> Weile abgeschafft.
Wie kommst du auf "Todesstrafe" ? Das ist was ganz anderes,
da würde ein Gericht den Tod beschließen. (was ich für bestimmte
Verbrechen wie z.b Kinder vergewaltigen durchaus befürworten würde).
Ein in einer akuten Situation gemachter Gewaltakt ist da doch was ganz anderes.
Die meisten "vergessen" oder haben nie erlebt, wie eine akute Situation
tatsächlich abläuft. Da ist nix mit "ruhig überlegen". Und genauso wenig wie
eine Gewaltausübung als "einfachstes Mittel" genutzt werden sollte, sollte dieses
Mittel völlig verteufelt werden. Manchmal gehts halt nicht anders, entweder wird
dieser oder der andere zum Opfer, da gibts kein "Happy End". Das Leben ist
kein Film, sondern brutal, war es schon immer. Da hilft auch der zivilisatorisch
weichgespülte Blick nicht, der deckt nur nen Mantel drüber.
> Ah aha. Und wie machen die das dann in der
> Psychiatrie? Erschießen, wie im oben genannten
> Beitrag?
> Ist ja Notwehr. Knallt einfach jeder den ab von
> dem er sich bedroht fühlt?
In der Psychiatrie ist man selten bewaffnet mit Messern, Machete oder noch
schwereren Waffen. Zudem gibts dort Menschen, die dafür ausgebildet wurden,
mit gewalttätigen Menschen klar zu kommen. Auch Schutzräume (Gummizelle genannt)
und andere Sachen sind vor Ort.
Sowas geht aber nur in der "Käseglocke", im echten Leben gibts halt ne Menge
mehr zu betrachten, das Umfeld ist seltenst "fachgerecht" für solche "Lösungen".
Werden völlig unbeteiligte Menschen hineingezogen, was dann ?
Die müssen eben hinhalten, wenn einer durchdreht ? Ist deren Schutz weniger
wert wie der eines psychisch kranken Menschen ?
Ich finde schon, das psychisch instabile Menschen gut behandelt werden müssen,
aber genauso finde ich, das "psychisch krank" kein Freifahrtschein sein darf. Da liegt ne
Menge
davor, was getan werden kann, auch beim kranken (Krankheitseinsicht ?
Medikamente nehmen ?) selbst. Knallt einer immer wieder in Psychosen/Manien,
darf man auch mal fragen, was derjenige selbst dagegen tut. Und wenn er nicht "mitarbeitet",
muss dann der Rest der Gesellschaft das einfach hinnehmen, wenn er andere verletzt
oder gar tötet ? Ich finde nicht.
Einfach "ich will keine Medis" ist jedenfalls manchmal auch eine Gefährdung anderer, wenn man
weiss, das man zur Agression neigt in Phasen.
Und Narkose ... guckt ihr alle zuviel TV ? So easy ist das nämlich gar nicht, das ist sehr
schnell ebenfalls tödlich. Es gibt eben im "echten Leben" auch Dinge, die man nicht
verhindern kann. So scheisse das ist, so hart ist das aber eben einfach auch manchmal.
Die Welt ist kein Ponyhof und nicht alles kann man friedlich regeln. Unsere "zivilisierte" Welt
hat uns vergessen lassen, das das Leben immer ein Kampf ist und der ist für
den Verlierer immer scheisse.
> "Brandschatzen" hab ich jetzt auch noch nie
> gehört in diesem Zusammenhang.
Steht auch gar nix von da, da steht "Brandsatzen", aus dem Kontext
vermute ich, das "Brandsätzen" gemeint war, also eine weitere Art
des Angriffs in der Aufzählung.
> Aber man merkt es
> mehr und mehr in unserer Gesellschaft, das sich
> eine bestimmte Klientel inzwischen traut, Dinge
> auszusprechen die vor ein paar Jahren noch ein
> Unding gewesen wären.
Man ist automatisch eine "bestimmte Klientel", wenn man Dinge auch
mal abseits vom "Hätscheltätschel" sieht ? Nu denn, so kommt man
sicher zu Lösungen ... nicht. Und ist es nicht viel schlimmer, das Dinge eben
nicht ausgesprochen/diskutiert werden ? Das ist es doch, was zu solchen
Situationen der Hilflosigkeit führt.
> Es sind einfach auch schon zu viele psychisch
> Kranke zu Opfern geworden, auch befeuert von
> solcher stigmatisierender
> Sch....e. Die kein Messer hatten oder jemand
> bedroht hatten.
Alles in einen Sack und drauf hauen hilft auch niemandem.
Ich finde es nur noch traurig, wie schwarz/weiss alles betrachtet wird,
je schwieriger eine Sachlage, desto mehr fehlen die "Farben".
Ja, psychische Erkrankungen werden stigmatisiert und es werden
unschuldige getroffen. Aber wenn man bedenkt, das angeblich die
Hälfte der Bevölkerung im Laufe des Lebens eine psychische Krise
durchleben muss, sind 39 Tote ggü ca 40 Mill. "Krankheitsfällen" schon
kein schlechtes Ergebnis. Nicht für das Individuum, aber für die Gesellschaft.
Meiner Meinung nach muss auch Gewalt ein Mittel sein, wenn ein
psychisch kranker Mensch andere gefährdet. Ich selbst hab auch schon
mich mit der Polizei angelegt, natürlich lag ich kurz darauf mit Handschellen
auf der Rückbank des Polizeiautos. Fand ich da voll scheisse, heute bedanke
ich mich dafür, denn ich war echt "ausgetickt" und wurde so vor dem "was hab
ich nur getan" bewahrt. Hätte ich eine Waffe gehabt, würde ich heute mit viel Glück
wieder "draußen" sein, aber müßte mit einer schweren Bürde leben. Denn die
meisten, die in einer Phase etwas getan haben, bereuen es lebenslang (je nach Schwere)
und wären bestimmt auch lieber rechtzeitig gestoppt worden.
Das Thema ist 1A geeignet, um zu spalten, weil Emotion und "Weltbilder" aufeinander
prallen, die jede Rationalität killen. Es kann auch nicht vom Staat oder "der Psychiatrie"
gelöst werden, die können nur Symptome bekämpfen. Die Ursachen liegen bei uns allen,
bei der Gesellschaft und unserem "modernen Lebensstil". Ich frag mich, was da deine Intention
war, diese "einseitige Sicht" des Journalismus kommentarlos zu posten ?
Für mich liest sich das nämlich eher wie ein "wir hauen mal einen raus" von irgendeiner Redaktion
mit irgendwelchen "Experten" (welche denn, in was ? ), deren Geschäftsmodell "Aufreger" sind.
Der total emotional aufgezogene "Bericht" schiebt schön den schwarzen Peter auf Staat und
Gesellschaft. Und das sind die Allgemeinplätze, wo gar nix gelöst wird, aber man bietet den
Menschen wenigstens einen "hau drauf sack" an ....
Sorry, geht gar nicht gegen dich persönlich, aber mich juckte es einfach in den Fingern und
da musste dein Beitrag als "Blaupause" herhalten.
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter