Hallo Zusammen,
ich bitte um Rat zu folgendem Problem. Meine Frau hat keine offizielle Diagnose. Das es sich sehr wahrscheinlich um das Thema BPS handelt ist die Einschätzung von 2 Psychologen. Das untermauert von 2 meiner Kollegen, die unabhängig voneinander mir die Geschichten Ihrer Liebsten mit diagnostizierter BPS anvertrauten, weil meine Schilderungen nahezu identisch zu den Erfahrungen mit Ihren Familienmitgliedern war. Es gab auch eine Einweisung, mittlerweile weiß ich, dass meine Frau dort sehr erfinderisch war und sich "super" verstellt hat, wodurch das eigentliche Problem nicht betrachtet wurde. Sämtliche Schilderungen von mir oder Ihrer Familie, sogar einer Psychologin wurden einfach ignoriert (weiß ich auch erst seit kurzem). Aus meiner Sicht unverständlich und höchst unprofessionell.
Vorab, mir ist bewusst, dass es damit dennoch keine endgültige Diagnose ist, ich schreibe jetzt dennoch so.
Ich habe erlebe mittlerweile die 2. "stärkere" manische, oder hypomanische Phase meiner Frau mit schlimmen Beleidigungen, Aggressivität, Fremdgehen, Selbstüberschätzung und Realitätsferne bzw. Selbstüberschätzung. Betroffen aber auch 2 kleine Kinder (3 und 4), die dem ebenfalls ausgesetzt sind. Als stiller Leser im Forum habe ich verstanden, dass in dieser Phase eine Krankheitseinsicht nahezu ausgeschlossen ist. Es wird immer empfohlen, dass man sich "abgrenzen" soll und warten bis die manische Phase endet. Nun kommt erschwerend hinzu, dass ich 2 Kinder nicht einfach allein lassen kann, sodass ich nicht einfach mal raus kann und 2 Wochen einfach weg oder dergleichen. In den "stärksten" Wochen, hat meine Frau sogar Ihre Kinder komplett ignoriert und wurde aggressiv gegen die Beiden. Das ältere Kind hat mir sogar gesagt, es wäre von ihr geschlagen worden. Die Aggressivität habe ich mitbekommen. Beispiele: Sie sagte zu beiden Kindern, dass sie schnell in die Drogerie fährt. An dem Tag kam sie nicht wieder. Anderes Beispiel zu Älteren. Er war traurig und hat geweint. "Wenn du nicht aufhörst zu heulen, knall ich dir eine..." Gibt noch viel mehr, auch gegen mich, eigentlich immer ohne rationalen Grund. Als Sie dann bei den Kindern endgültig den Bogen überspannt hatte, habe ich ihr eine klare Ansage gemacht, dass damit Schluss ist. Das hat tatsächlich geholfen, dass es zu den Kindern besser wurde, auch wenn es oft immer noch nicht herzlich, sondern gespielt rüberkommt.
Meinerseits professionelle Hilfe holen schlug hierbei wieder mal fehl. Bei der 1. Phase hatte Sie hochschwanger im Winter bei Schnee über mehrere Wochen im Zelt auf der Baustelle gezeltet, ohne fließend Wasser. Jetzt brauche ich ohne zahlreiche blaue Flecke beim Kind auch nicht damit ankommen. Damals wie jetzt reicht das nicht aus um von einer Gefährdung für irgendjemand auszugehen und eine Einweisung vorzunehmen...Aber immer wieder, ich solle doch bitte um Himmelswillen auf die Kinder aufpassen. Hab ich natürlich gemacht, aber frustrierend wie allein man dasteht.
Wie erwähnt, bei den Kindern hatte die Ansage erstmal Erfolg gebracht. Ich bin aber immer noch "Luft". Ich kann mich aber natürlich durch die Kinder nicht rausnehmen. Kennt jemand diese Situation oder kann Tipps geben, wie ich zu verstehen geben kann: "bis hierhin und nicht weiter" oder irgendwo sogar in Richtung "Einsicht" kommen zu können? Ich liebe meine Frau, normalerweise sind die Kinder ihr ein und alles und auch zu mir ist sie ein herzlicher Mensch. Auch das fremdgehen konnte ich nur verzeihen, weil es eine Auswirkung einer Krankheit ist. Wir wohnen in unserem Haus, das also auch uns Beiden gehört.
Ich habe diese ständigen Provokationen von ihr satt, aber ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll. Meine EC-Karte und auch das neue Auto habe ich bereits an mich genommen, aus Angst, dass das Konto sonst irgendwann mal leer ist, da die Lieferanten wieder täglich mit Paketen da sind. Dies mit dem Hinweis, dass es das erst wieder zurück gibt, wenn sie, oder besser wir, eine Beratung oder anderweitige Hilfe annimmt. Ich habe auch einen Brief geschrieben, in dem ich aufgeführt habe, was alles passiert ist, mit dem Hinweis, dass ich für Sie da bin, sollte Sie Hilfe benötigt, oder annehmen will. Vielleicht für die Phase wenn die Manie abklingt, zur Einsicht das was falsch lief.
Ich habe keine Ahnung, ob das richtige oder falsch ist. Ich weiß einfach keine andere Methode, wie ich verständlich machen kann wo die rote Linie ist oder wie ich Konsequenzen aufzeigen kann. Menschen die keinen Bezug zu der Situation habe, erzählen ich soll doch mit ihr reden. Irgendwie will es keiner verstehen, dass sie derzeit nicht in der Lage ist, normal oder überhaupt mit mir zu reden.
Vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben?
Vielen Dank und sry für den langen Text.