Hallo Sunshine,
bei mir haben AD´s nicht wirklich funktioniert.
Bei meinem 1. Klinikaufenthalt wegen Depression wurde ich mit mindestens 3 verschiedenen AD´s "vollgepumpt". Beim Übergang von der Klinik in die Arbeit bei weiterer Gabe dieser AD´s bin ich dann geswitscht und erhielt die Diagnose manisch depressiv. Ich kannte mich selbst nicht wieder und mein Vertrauen in die Fachkräfte war im sogenannten Eimer.
Infolgedessen habe ich 10 Jahre jegliches Psychopharmaka verweigert. Gegen Ende einer Ausbildung habe ich noch einmal ein AD versucht. Nach Abbruch dieser Ausbildung kurz vor Schluss wegen ausbleibender Wirkung des AD´s auf meine Depression, habe ich mich auf kein AD mehr eingelassen.
Einige Jahre später war ich einverstanden mit der Einstellung auf die Phasenprophylaxe. Psychoedukation in dem Sinne habe ich nicht erhalten. Mein Arzt hat mir zur Einstellung auf Lithium ein Video ausgehändigt, das er auf einem Kongress mal so abgegriffen hatte, über dieses Medi und mich dann einige Zeit später dazu befragt. Ich fühlte mich respektiert und ernst genommen und begann, mich intensiv mit meiner Erkrankung auseinanderzusetzen u.a. mit dem Buch von Thomas Bock "Achterbahn der Gefühle" und der folgenden Mitgliedschaft in der DGBS. Selbsthilfe war und ist mir ein wichtiges Thema.
Inzwischen habe ich meinen Umgang mit depressiven Zeiten gefunden. Meine Haltung zu den AD´s hat sich nicht geändert (Ich sehe sie mit sicher anderer Gesamtlänge analog zum Schnupfen: mit Medi´s dauert er 7 Tage und ohne eine Woche.), dafür aber meine Haltung zu mir selbst und mein Umgang mit
meiner individuellen Bipo.
LG
s.