Hallo ihr alle…
Ich bin ganz neu hier..habe bisher nur mitgelesen..und auch schon viele Informationen für mich bekommen..War auch auf einem Angehörigen Seminar der DGBS und habe mich über die bipolare Störung sehr gut informiert. Trotzdem ist lesen etwas anderes, als es hautnah mitzumachen.
Ich bin 49 Jahre , habe eine Tochter mit 12 und habe vor 5 Jahren einen Mann, so wie er sagt, in einer „abklingenden manischen Phase“ kennengelernt.
Die ersten Jahre verliefen sehr gut, so wie ich es dachte..Er zog relativ schnell ein bei uns.. war so fürsorglich mit meiner Tochter, mit mir , mit seinen kindern(2w,2m).
Unternahm viel, kümmerte sich, hatte gute Ideen, hat mir Geschenke gemacht, kaufte Sachen, redete viel, war gesellig, musste nicht viel schlafen und arbeitet auch viel.
Damals hatte er noch keine Diagnose..
Ich war happy jemanden zu haben, der so mitdenkt und so an meiner Seite ist.
Leider kam dann Corona und das Leben veränderte sich..
Während dessen ließ er sich innerhalb des Konzerns Ortsnah versetzten, wo es ihm nicht so gut gefiel und er sich dann Anfang 2021 am Knie verletzte und krankgeschrieben wurde.
Er war also zu Hause und konnte sich Gedanken machen, die Gedanken kreisten.. und er fiel in Depressionen..er hatte keinen Antrieb mehr, zog sich zurück.
So machten wir einen Termin beim Psychiater, der Depressionen diagnostizierte und er bekam buprobion..(?)
Er hatte dann auch eine Therapeutin und ging vier Wochen später in die Tagesklinik..
Die Stimmung wurde besser. Er beschloss gegen den Rat der Ärztin wieder zu arbeiten. Kündigte seinen Job und fing in einem Fahrradladen an. Wo er 36Stunden arbeitete.
Es ging ca ein 3/4 Jahr gut und dann kam das down wieder und die Ärztin schrieb ihn krank und er verlor seinen Job. Kurz davor beantragte er seine Privatinsolvenz.
Er war wieder zu Hause , kugelte sich ein, hatte Schlafstörungen, trank viel Alkohol, usw.
Wir kümmerten uns um einen Klinikplatz, da seine Ärztin vermutete, er hätte eine bipolare Störung.
Den bekam er dann auch und war für drei Monate dort. Es wurde bipolar 1 diagnostiziert und er wurde mit Sertralin, Lithium und Quetiapin eingestellt.
Es ging ein wenig besser, aber er sagte immer, die Gefühle sind ihm abgeschnitten und er wurde auch mit einer Mittelgradigen Depression entlassen.
Leider gab es keine weitere Therapiemaßnahme danach. Die Klinik hat nicht wirklich gut beraten . Ich hatte ein Gespräch mit meinem Freund und seiner Ärztin. Mehr nicht. Er war müde nach Therapeuten zu suchen und wollte auch nicht, dass ich das mache.
Das musste ich akzeptieren.
Im Februar (2023)darauf, nachdem er 6 Wochen wieder zu Hause war, musste er eine Rehamaßnahme antreten..
Für 5 Wochen, die nach ein paar Tagen auf 7 Wochen verlängert wurde.
Währenddessen wurde seine Stimmung mir gegenüber immer schlimmer. Und er machte nach zwei Wochen dort am Telefon Schluss mit mir.
Ich besorgte ihm eine Wohnung und als er wieder kam zog er dort ein.
Der Kontakt wurde am Ende der Reha wieder besser..
Aber er sank in tiefe Depressionen. Ich hielt wiederum Kontakt, da er niemanden hat. Familie wohnt weit weg, seine Kinder hat er ab und mal gesehen, Freunde hat er keine.
Lange Rede, kurzer Sinn..
Bis Ende März diesen Jahres war er sehr depressiv. Sein Lebenstil ist auch nicht gut. Nur Fastfood, Kaffee, Cola, keine Bewegung, keine Therapie.. geht nur zum einkaufen raus..
Steht spät auf , geht spät ins Bett.. nimmt seine Medis nicht zur gleichen Zeit..trank wieder Bier.
Neulich sagte er mir,
Er würde so gerne mal wieder eine gute Phase haben.. er meldete sich bei einer datingplattform an..
Seine Laune wurde besser..
Ich habe ihm zwischendurch die Rückmeldung gegeben, wie ich ihn wahrnehme..
Wir haben wirklich guten Kontakt und können auch gut sprechen..
Allerdings habe ich immer wieder festgestellt, dass er mich anlügt.
Z.b. beim kaufen und verkaufen von Dingen..
Jetzt hat er eine Frau kennengelernt und ist im siebten Himmel..
Der Kontakt ist praktisch von jetzt auf gleich abgebrochen. Wenn wir uns mal sehen und ich mit ihm spreche und ihm sage , wie ich alles empfinde, meckert er mich an und meint immer schimpfst du mir, du redest mir ein schlechtes Gewissen ein. Außerdem würde ich ihn kontrollieren. Er ist gar nicht bei sich , sondern nur im außen.
Antwortet nur manchmal auf meine whats App oder gar nicht.. meiner Tochter antwortet er auch nur mal und versetzt sie bei treffen.
Das ganze Spiel geht wieder von vorne los..
Nun mein Anliegen
Ist das auch schon in einer hypomanie so, das die Wahrnehmung so gestört ist und man immer nur im außen ist und auch den Kontakt abbricht ?
Kann ich nur abwarten, bis er sich meldet?
Merkt er überhaupt, was er mit meinem Kind und mir macht?
Kommt der „Fall“?
Ich bekomme noch Geld von ihm und er hat auch noch Sachen bei mir eingelagert. Was mache ich jetzt damit?
Sage ich ihm klar, er soll mir das Geld zurück zahlen und seine Sachen abholen und ihm ein Ultimatum stellen?
Vielen Dank fürs „zuhören“. Ich hoffe, es ist ok meine Geschichte und sorgen hier so zu schreiben..
Er ist ein Herzensmensch in meinem Leben und möchte ihn als Freund nicht verlieren.
Sonnige Grüße
BeMaBe