Hallo,
wenn du längere Krankheitsphasen ohne Kontakt nicht ertragen kannst, würde ich an deiner Stelle die Beziehung sofort beenden.
Als bipolar Betroffener hatte ich Phasen mit Kontaktabbrüchen von mehreren Monaten bis zu fast einem Jahr, vor allem in Depressionen - in sehr langjähriger Beziehung. Wenn dein bipolarer Partner dich in solchen Phasen nicht einbinden kann oder will, ist das zwar traurig, aber Scham und Ängste können schnell dazu führen, auch engste Bezugspersonen nicht an sich heranlassen zu können oder wollen.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass er vielleicht keinen Kontakt zulassen kann, krankheitsbedingt? Oder nicht will, um dich zu schützen oder eure Beziehung?
Wenn er bereits ankündigt, NACH der Krankenhausbehandlung wieder den Kontakt herzustellen, ist das mehr, als man generell erwarten kann.
Je nach Stärke der Ausprägung ist das nicht unbedingt ungewöhnlich.
Du bist nicht diejenige, die fordern kann, in seine Krankheit eingebunden zu werden. Denn es ist nicht deine Krankheit, und du hast keinen Anspruch auf "Mitbehandlung".
Ich weiss, dass das keine populäre Meinung ist, wo doch überall immer noch "Trialog" gefordert wird. In der Praxis findet der Trialog allerdings eher zu Ungunsten des Betroffenen statt und nicht selten gegen seine Interessen. Es gibt nicht umsonst eine Schweigepflicht. Der Betroffene soll die Entscheidung über den Informationsfluss zu seiner Krankheit behalten.
Entweder kannst du damit leben, dass er so eine Erkrankung hat, die er sich nicht ausgesucht hat, und die er lebenslang behalten wird, und unter der ER in allererster Linie leidet, oder du kannst es nicht.
DAS ist nicht verhandelbar.
Tut mir leid, wenn das sehr hart klingt, ist aber die Wahrheit.
Liebe Grüße,
M.