Ich denke, dass Thema wurde hier im Forum sicherlich schon Xten Mal besprochen, aber für mich ist die Situation komplett neu...deshalb versuche ich es trotzdem einmal und wäre dankbar für Tipps. :-)
Seit letztem Jahr bin ich mit meinem Lebenspartner zusammen, welcher eine bipolare Erkrankung hat. Die Erkrankung hat er bereits sein halbes Leben, aber seit 10 Jahren war er relativ stabil (gemäss seinen Aussagen). Wenn ich jeweils die Erkrankung thematisieren wollte, dann wich er jeweils aus und meinte, dass die Erkrankung keine Rolle mehr spielt. Im April wollte seine Psychiaterin mich bei einem Gespräch dabei haben, aber er entschied, dass dies nicht nötig war. Jedenfalls kam es vor einem Monat in unseren gemeinsamen Spanien-Ferien zu einer manischen Episode mit Halluzinationen etc.. Es benötigt sehr viel Kraft ihn sicher wieder nach Hause zu bringen. Im Verlauf des damaligen Wochenendes hat er sich dann vermehrt zurückgezogen (teilweise auch sehr unsanft kommuniziert). Sein Kollege meinte, ich soll sein Verhalten nicht so persönlich nehmen. Es habe nichts mit mir zu tun sondern primär mit der manischen Phase. Später kam es dann zu einem Kontaktabbruch. Und ehrlich gesagt, kann ich mir immer noch nicht erklären weshalb. Nun hatte ich seit 5 Wochen nur noch Kontakt über seine Eltern und seinen Kollegen. Rational weiss ich, dass sein Verhalten der Erkrankung geschuldet ist. Emotional tat es aber eben trotz allem weh und mein Vertrauen wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. Mittlerweilen ist er stationär in einer Klinik. Er will mich aber nicht sehen und sich erst nach dem Klinikaufenthalt bei mir melden.Ich fühle mich nun etwas im Schwebezustand...keine Ahnung ob er sich überhaupt meldet. Ich versuche zwar den Sommer irgendwie alleine zu geniessen, aber irgendwie beschäftigt es mich trotzdem. Deshalb folgende Fragen:
Wie geht ihr mit solchen Unsicherheiten um? Ist es egoistisch einfach weiterzumachen?
Falls es zu einem Gespräch kommt: Wie verhalte ich mich am Besten? Ist es besser die Geschehnisse nicht anzusprechen und sich auf die Zukunft zu konzentrieren?
Aus meiner Sicht (falls er dies überhaupt noch will) ist eine Weiterführung der Beziehung nur noch sinnvoll, wenn mein Lebenspartner mich aktiver in den Krankheitsprozess einbezieht. Ich denke, dass ich keine Beziehung führen kann, wenn er mich jeweils so stark wegstösst bzw. wir müssten irgendwie ein anderen Umgang mit diesen Phasen finden. Habt ihr allenfalls Erfahrungen, wie man dies am Besten bewerkstelligen kann (Coaching, Gespräche mit Psychiater...)?
Vielen Dank bereits jetzt für eure Antworten. :-)