Hallo zusammen,
ich kenne meinen Mann seit 2 Jahren und seit 3 Monaten sind wir frisch verheiratet.
Mein Mann ist Amerikaner (lebt auch dort, ich aktuell noch in DE), 31 Jahre und ist bipolar.
Die Diagnose hat er vor ca. 3 Jahren erhalten also sprich bevor wir uns kannten.
Kurz zu seiner Historie, er kommt aus einem zerrüttelnden Elternhaus, wurde mehr oder weniger sich selbst überlassen in der Kindheit/Jugend (er ist eines von 7 Kindern), hat mit ca. 15 Jahren zum ersten Mal eine Art Ritalin bekommen, mit ca. 12 Jahren das erste Mal Marihuana, einige traumatische Erlebnisse über die Jahre danach erlebt, man kann sagen bis er mich kennengelernt hat war sein Leben geprägt durch viel Unruhe, Verletzlichkeit, Unsicherheit usw.
Ich denke er leidet ebenfalls unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Die Beziehung zu mir tut im grundsätzlich sehr gut, weil ich einige gute Erfolge in den letzten Monaten feststellen konnte, er war ausgeglichener, konnte besser mit der bipolare Störung umgehen usw. auch wenn ihm die "gesunde Beziehung" manchmal Angst gemacht hat waren wir auf einem guten Weg zusammen, deswegen haben wir auch beschlossen zu heiraten.
Mein Mann hat vor ca. 3-4 Wochen einen neuen Job angefangen (davor war er mehrer Monate ohne Job) und seit dem kann ich zugucken wie er in eine dunkle Spirale geht.
Er benutzt täglich eigentlich Lithium (manchmal aber eben auch nicht) und je nachdem mit wie viel Angst er am Tag zu kämpfen hat Xanax. Bevor er den neuen Job angefangen hat, hat er versucht von dem Xanax runterzukommen aber leider schafft er es noch nicht ganz ohne.
Ich merke eine große Veränderung seit er den neuen Job angetreten hat, weil er unter anderem auch das Trinken angefangen, was er vorher nie gemacht hat aber das gehört in seinem Bereich im Real Estate zum guten Ton dazu gehört wie ich festgestellt habe, weil er durch seine Kollegen/Vorgesetzen daran geführt worden ist. Leider habe ich derzeit auch kein großes durchdringen zu ihm, normalerweise haben wir immer sehr offen und reflektiert über alles gesprochen und ich konnte wenn er mal in einer Manie oder Depression war ihm gut daraus helfen bzw. gut unterstützen aber aktuell stößt er mich teilweise mehr weg, hat einen aggressiven Ton und ich habe das Gefühl, dass er absolut nicht klar kommt und ich habe kein richtiges dran kommen, was es für mich fast unerträglich macht ihn so zusehen, weil ich leider auch derzeit nicht vor Ort sein kann.
Ich bin wirklich verzweifelt und weiß nicht was ich tuen soll... Ich kann ihn nicht dem freien Fall überlassen und leider ist seine Familie keine gute Unterstützung bzw. kann/will ihm auch nicht mehr wirklich helfen, wobei ich auch dazu sagen muss, dass die es wahrscheinlich derzeit auch nicht mitbekommen, was er eigentlich tut mit dem Trinken etc.
Ich denke er fühlt sich derzeit überfordert und dadruch versucht er mit dem Alkhol auch den Stress zu kompensieren, was allerdings nicht der richtige Weg ist und normalerweise weiß er dies auch alles und er sagt er will das nicht aber irgendwie kann er auch nicht NEIN sagen, wenn es zu dem Punkt kommt, wo er Alk angeboten bekommt.
Gibt es irgendeinen Weg ihn zu unterstützen in dieser Situation bzw. einen Weg wieder besser an ihn dran zu kommen?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, weil ich mehr als nur Zuhören von meiner Familie bzw. Bekannten brauche.
Viele Grüße