Hallo. Ich bin neu hier und würde mich freuen, wenn mir jemand von seinen Erfahrungen berichten könnte.
Achtung lang :-)
Zu meiner Situation. Ich bin seit 4 1/2 Jahren mit einer Frau zusammen, die schon vor einiger Zeit als bipolar diagnostiziert wurde. Es waren jetzt einige schwierige Situationen in ihrem Leben und daraus hat sie eine Manie entwickelt, im Zuge deren sie sich von mir aus einer relativ geringen Meinungsverschiedenheit heraus getrennt hat wenige Tage nachdem wir uns gemeinsam einen Hund genommen haben. Unsere Beziehung war immer geprägt von Auf- und Abs, aber in letzter Zeit etwas stabiler.
Nach der Trennung hatte sie sich Kontaktsperre gewünscht, hat mir dann aber 2 Briefe mit mehreren Seiten geschrieben. Im zweiten hat sie dann alles bis zu Schrauben, die sie in meinem Keller angebracht hat, zurück gefordert. Da das immer weiter ging mit Sachen dann zurück nehmen ohne Bescheid zu geben (Radschloss von meinem Sohn, sodass es dann unabgesperrt dastand), habe ich das Gespräch gesucht und sie draußen (wir wohnen sehr nahe) angesprochen, ob wir das nicht friedlich und ohne Drama hinbekommen könnten. Da war sie dann super lieb und hat mich eingeladen zu sich um mir zu zeigen wie sie mit dem Hund lebt etc. Da war ich mir dann schon recht sicher, dass sie manisch ist (sehr schnelles, sprunghaftes Reden, nicht ruhig halten können, eine Idee nach der anderen, von wenig Schlaf berichtet etc.). Am nächsten Tag hab ich sie gefragt, ob wir gemeinsam Kaffee trinken/Frühstücken. War sie wieder sehr euphorisch und hat davon geredet, dass wir ja jetzt wieder Kontakt haben können und etwas mit den Kindern gemeinsam machen etc. Ich hab da bissi auf die Bremse gedrückt und sie dann darauf angesprochen, dass ich denke, dass sie manisch ist und hab sie gebeten mit mir ins Krankenhaus zu fahren - was sie zu meiner Überraschung auch getan hat. Der Arzt in der Aufnahme der Psychiatrie hat dann recht klar gemacht, dass sie definitiv eine Manie hat und besser ins Krankenhaus gehen sollte. Das hat sie verweigert, aber zugestimmt Medikamente verschrieben zu bekommen, die sie dann daheim nehmen wollte und wir haben einen Kontrolltermin für Montag bekommmen. Die Medikamente haben wir auch noch besorgt. Dann ist ihre Stimmung komplett gekippt und ab dann ist sie mich mich massiv angegangen, hat mir heftig gedroht, den Kontakt wieder abgebrochen und mich für alles verantwortlich gemacht.
Einen Tag später schrieb sie mir dann SMS, dass sie ihre Medikamente nun genommen hätte, sich entschuldigt und dass sie einsieht, dass sie ins Krankenhaus muss und ob ich ihr den Hund nehmen könnte. 2h später ruft sie mich an, dass sie erst am Montag zum Kontrolltermin gehen wird, dass ich sie in Ruhe lassen soll und alles nur ist, weil ich so gut reden kann und den Oberarzt überzeugt habe, obwohl sie total in ihrer Mitte ist. Wenn dann hat nur die Beziehung zu mir sie in die Manie getrieben. Dann wieder heftige Drohungen und Beleidigungen. Zudem hat sie gemeint, dass sie quasi wie in Shutter Island ist und zum Versuchskaninchen wird und ich sie nur einsperren will - was ich durchaus schon als psychotisch einschätze. Zudem hat sie gemeint, dass wir den Termin am Montag noch einhalten können und sie dann ja eh sieht ob ich dann dort bin. Dann war wieder Funkstille und sie hat mich überall blockiert.
Montag bin ich dann zum Termin und hab einfach gehofft, dass sie auftaucht - das ist sie auch. Hat dann aber umgehend die Polizei gerufen, weil ich sie stalke - dazu hat sie mir den Hund gegeben, dass sie Telefonieren und aufs Klo gehen kann. Dann hats gemeint, dass ich da bleiben soll, weil ihr Problem ist, dass ich ihr ned wurscht bin und dass jetzt aber beweisen wird, dass ich und nicht sie die Gestörte bin und wieder Drohungen. Das Ganze ist dann so eskaliert, dass sie einen Pfleger und einen Polizisten mit einer Klammerlmaschine bedroht hat, getreten und gedroht hat, bis ihr der Hund abgenommen wurde und sie ziemlich brutal zwangseingewiesen wurde - das war wirklich sehr schlimm anzusehen.
Ich hab mich dann noch um ihr Auto im Parkverbot gekümmert und seither den Hund.
Vom Krankenhaus aus hat sie mich dann noch wegen Stalking abgezeigt - das ist aber nach einem Gespräch von mir mit der Polizei fallen gelassen worden, weil lächerlich.
Dann kamen 2 Tage unangenehme Anrufe mit Vorwürfen, dass ich sie da rein gebracht habe etc. und Fragen wegen dem Hund. Am dritten Tag wurde es ruhiger und sie hat nur mehr kurz wegen dem Hund angerufen und ob ich den Schlüssel holen kann um ihr Auto heim zu stellen. Heute Funkstille.
Und nun weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich gehe davon aus, dass sie nun durch die Medikamente eher in eine Depression gerutscht ist. Ihre Schwester hat mir erzählt, dass sie die meiste Zeit weint und mehr als eine halbe Stunde Besuch fast nicht schafft.
Jetzt bin ich in der Zwickmühle. Zum einen möchte ich sie mit dem allen nicht alleine lassen und ihr zeigen, dass ich ihr gerne helfe, wenn sie was braucht und zum anderen möchte ich natürlich respektieren, wenn sie den Abstand von mir braucht. Die Trennung hab ich akzeptiert und möchte ich derzeit auch auf jeden Fall. Keine Ahnung, ob da nochmal eine Chance von meiner Seite wäre, aber eher nicht. Da sie sich immer wieder gemeldet hat, denke ich, dass ihr der Kontakt auch Sicherheit gibt - sie hat nicht so viele nahe Menschen. Andererseits hat sie in dieser Manie wirklich alles an mir ausgelassen und sie wird sich wohl mir gegenüber nicht besonders gut fühlen - verständlicherweise und berechtigterweise. Sich da jetzt mit mir auseinandersetzen, könnte sehr überfordern in der Situation sein.
Jetzt haben meine Kinder Karten geschrieben und ihr eine Muffin gebacken und ein Bild gemalt. Ich hätte ihr noch eine leichte Lektüre (Hundeerziehung) dazu getan und eventuell Block und Stifte (sie hat erzählt, dass ihr Kreativität bei ihrem ersten Krankenhausaufenthalt geholfen habe), aber keine persönlichen Worte...
Was meint ihr? Sollte ich das lassen oder ihr das morgen von der Krankenschwester geben lassen?
Eine verzweifelte Safarinachmittag