Wichtig ist erstmal, gegen was du Lithium einsetzen willst. Zur Phasenprophylaxe (also verhindern, dass du eine neue Phase bekommst) oder in einer akuten Manie? Ich gehe jetzt mal von einer Phasenprophylaxe aus.
Dann ist Lithium immer noch der Goldstandard. Neben der phasenprophylaktischen und antisuizidalen Wirkungen, hat es auch diverse andere positive Wirkungen auf dein Gehirn. Es besitzt aber auch relevante Nebenwirkungen.
Nach allgemeiner Lehrmeinung ist es eines der wirkstärksten Phasenprophylaktika.
Allerdings sprechen nicht alle Menschen gleich gut auf Lithium an. Da gibt es diverse genetische Faktoren, die dort eine Rolle spielen. Auch sind nicht alle Formen der bipolaren Störung gleich gut mit Lithium behandelbar. Als Monotherapie (also wenn du nur ein Medikament nimmst) ist die klassische Form der bipolaren Störung (also zwischen den Phasen lange gesund, nicht zu viele Phasen, keine gemischten Phasen) am besten damit behandelbar. Wenn man noch andere Medis nimmt (z.B. Abilify) kann man aber auch mitunter atypische Verläufe damit gut behandeln.
Für diverse Menschen mit Nieren- oder Schilddrüsenvorerkrankungen ist es aber nicht geeignet. Und man muss regelmäßig trinken und die Blutwerte kontrollieren.
Viel bessere Informationen bekommst du, wenn du die S3 - Leitlinie zur Behandlung der bipolaren Störung liest. Die kann man im Internet runterladen. Im Buchladen bekommst du auch eine "für Laien verständliche" Variante. Da kannst du den aktuellen Forschungsstand über die Medikamente und die Behandlung leicht nachlesen.
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.23 19:40.