Hallo,
da ich das auch erst alles hinter mir habe und ebenfalls mit akademischen Hintergrund, aber jetzt gerade nicht in der Forschung: Ich habe ebenfalls sehr lange Lücken drin - 1 Jahr und nochmal gute 3-4 Jahre indem ich weder gearbeitet hatte, noch sonst wie wirklich voran kam. Auch wenn sicher je nach Alter und Lebensituation alles etwas anders ist - ich habe zum Bsp. nie einen GdB beantragt, hier mal mein Senf.
Als ich mich damit beschäftigt hatte, wie man derzeit Lebensläufe etc. schreibt, habe ich festgestellt, dass man sowieso nur Dinge angibt, die auch mit dem Job zu tun haben und die man im Profil nachweisen kann - kann auch Branchenabhängig sein, kam mir aber jedoch nicht so vor. Es geht nicht mehr um DEN lückenlosen Lebenslauf. Vor 10 Jahren war das noch so - es kam mir jedenfalls so vor als ich mich da beworben hatte, aber evtl. hatte ich mich einfach zu wenig damit beschäftigt.
Ich habe mich dann bei den Lücken darauf konzentriert, was ich gemacht hatte und das halt positiv ausformuliert - zugegeben etwas stimmig geschönt, aber nicht wirklich gelogen. Der Fokus lag dann auf Sachen/Erfahrungen die dem AG evtl. nochwas bringen können. Ich konnte zumindest was dazu erzählen, falls ich im Gespräch darauf angesprochen wurde - die meisten sprachen die Lücke/seltsame Tätigkeitsbeschreibung nicht mal an. So bescheiden die Zeit nun auch war - ich war ja nicht 24/7 in Krankhäusern und lag tatenlos rum. Irgendwas habe ich halt gemacht, vieles probiert, was man schon als Tätigkeit definieren kann, auch wenn ich nur aus selbstinteresse dran gearbeitet habe und egal wie langsam. Wichtig ist halt, dass rüber kommt, dass einem die Zeit halt doch irgendwas gebracht hat - hast du neue Dinge gelernt, freiwillig irgendwo mitgeholfen oder dich sonst irgendwie weiterentwickelt? Irgendwas, egal wie lange das nun ging ode nicht - bei mir gab es da einiges, nichts davon hatte direkt mit dem Arbeiten für einen AG oder einer offiziellen Ausbildung/Weiterbildung zu tun. Wenn es halt fachliche private Dinge waren, passt das wohl immer perfekt. Naja, letztlich brauchts dann eben auch etwas Glück: ich hatte mich dann eine ganze Weile nur aufs Bewerben konzentriert, Kurse dazu besucht und Erfahrungen gesammelt - auch wenn es perfekt im Gespräch lief, hatte ich immer Nachteile was Alter und Erfahrung betraf. Dies führte zu Absagen, trotz Fachkräftemangel. Bis es dann nach einem langen Gespräch, indem die Lücken ebenfalls angesprochen wurden, geklappt hatte.
Mir reicht auch Teilzeit für den Einstieg völlig aus - ich habe auch gezielt nur danach gesucht. Ich stocke erst bald auf, nach knappen 9 Monaten und das kann ich mir auch selbst einteilen/bestimmen. Aber generell gilt für mich: ich glaube ich will eigentlich nie 40h arbeiten und bin auch froh wie das jetzt mit dem Wiedereinstieg gelaufen ist. Nicht, dass ich das evtl. nicht könnte, darum gehts mir nicht so. Ich habe sonst einfach zu viele Interessen denen ich gerne nachgehe und die dann auf der Strecke bleiben (allesamt davon bringen kein Geld). Ich sag mir halt: man verbringt - sofern arbeitsfähig - womöglich sowieso immer effektiv mehr Zeit mit Arbeit als mit Freizeit und Familie als einem dann im Nachhinein lieb ist und wichtiger ist mir, dass es mir auch neben der Arbeit oder gar ohne gut geht. Meine Prioritäten sind daher etwas anders gesetzt.
Gruß und viel Erfolg bei der Jobsuche,
roobb
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.23 20:05.