Ich schreibe mal etwas dazu- da ich Betroffene bin seit über 45 Jahren und für meinen Partner - mit einer anderen Erkrankung bin ich die Angehörige.
In seiner letzten Krise Beginn 2022 habe ich erstmals neue Wege probiert. Solange er noch nicht richtig medikamentös eingestellt war und überhaupt die Medikation noch hinten und vorne nicht passte- habe ich mir Auszeiten genehmigt- um mich zu schützen, um bei Kraft zu bleiben etc. Diesen vorübergehenden Kontaktentzug hat ihm nicht geschadet - aber mir genützt. Es hat also nichts mit "im Stich lassen " zu tun, wenn man dem anderen begreiflich macht, dass er einfach zu anstrengend ist.
Der Fall liegt natürlich anders , weil wir seit 27 Jahren zusammen und die Sicherheit, dass keiner den anderen jemals verlassen würde, diese Gewissheit macht es noch anders..
Inzwischen gibt es ganz neue Wege, indem mich seine Ärztin ins Boot mitnimmt, mich ernst nimmt - anders als früher - und wir feste Verabredungen zu dritt gemacht haben- insbesondere für die akute Sofort- Medikation. Einmal sind meine Beobachtungen auch für sie wichtig - da ich ankommende Krise als erste und zuverlässig erkenne- und die Verabredung gemacht wurde in einem solche Fall er sein Olanzapin sofort verdoppelt. Alles weitere dann natürlich bei und mit seiner Ärztin
Diese Verabredungen zu dritt und das Wissen, es wird nicht mehr so eskalieren wie früher- das macht mich so ungleich viel ruhiger, ich habe keine Angst mehr vor einer weiteren schweren Krise. Und das tut mir unendlich gut und trägt auch zu meiner Stabilität bei.
In diesem Sinne
liebe Grüße
Irma
W 63 J., BiPo1 seit unfassbar vielen Jahren
Lasse das Verhalten anderer
nicht
deinen inneren Frieden stören