Ich habe seit eineinhalb Jahren eine sehr gute Freundin, die bipolar ist. Diese Freundschaft bedeutet mir sehr viel, weshalb mir die "Wellen", die unsere Freundschaft immer wieder überstehen muss, oft sehr weh tun.

Die Freundin lebt seit vielen Jahren in einer festen Beziehung, die mal gut und mal schlecht läuft, was nach meinem Eindruck damit zusammenhängt, dass ihr Partner gelegentlich mit der Situation überfordert ist.

Mir ist bewusst, dass es sicherlich keine generellen Handlungsempfehlungen gibt, wie man eine Freundschaft führt, die manchmal von dunklen Regenwolken überschattet ist oder die an anderen Tagen so sonnig ist, dass ein heftiger Sonnenbrand droht. Vielleicht könnt ihr mir aber doch ein paar Tipps geben, wie ich den einen oder anderen Fauxpas vermeiden kann oder dieser Freundin gerade in schlechten Zeiten mehr Halt geben kann.

Meine größte Unsicherheit habe ich immer wieder, wenn sie sich währende einer depressiven Phase stark zurückzieht. Ich weiß dann nicht, ob es besser ist, hier immer wieder Kontaktversuche zu starten oder nicht. In den meisten Fällen reagiert sie hierauf nicht oder nur extrem zeitversetzt. Kann es ihr helfen, wenn sie weiß, dass sich hier hinter dieser Nebelwand jemand um sie sorgt oder kann es auch sein, dass hier bereits eine simple Textnachricht eher belastet und sie sich unter Druck gesetzt fühlt, weil es ihr schwer fällt hier zurückzuschreiben.

Mich verunsichert in solchen Situationen auch oft, dass sie nach außen sehr gut zu "funktionieren" scheint und im inneren offensichtlich extrem leidet. Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären, wie sie sonst ihren Alltag mit einem leichten Lächeln im Gesicht und einer selbst von mir oft nur schwer wahrnehmbaren inneren Tristes bewältigt.

Vielleicht kann mir hier die eine oder der andere Betroffene sagen, was sie/er von einem guten Freund erwarten würden oder wie er ihnen am meisten helfen könnte, wenn mal wieder gerade die dunklen Wolken am Himmel aufziehen.