Hallo Eve Eve
Schneiderin, aber das war für mich zu stressig.
Also gescheitert, aber Schneiderin bleibt man im Grunde genommen ein Leben lang auch ohne Anstellung.
Im Herzen, aber auch Hobbymässig kann ich aus den Erfahrungen viel raus ziehen.
Ich denke, es ist bestimmend, was für einen Stress ausmacht.
Ich bin leider nicht so hart im Nehmen, was soziale Konflikte und schlechte Arbeitsbedingungen in dieser Hinsicht angeht.
Da fand ich, egal wo ich auf meinem Beruf gearbeitet habe, schon wilde Zustände vor an Arbeitsbedingungen.
Ziemlich unterirdisch.
Man kennt eher schlechte Arbeitsbedingungen in der Modebranche von Berichten aus Bangladesch zum Beispiel.
Obwohl ich selbst, trotz bipolarer Störung keine Grundlage geliefert habe, dass man mich schlecht behandelt, ich war motiviert, freundlich und zuverlässig, wurde ich meistens behandelt wie der letzte Dreck und so schlecht bezahlt - es gab keinen Gesamtarbeitsvertrag für Schneiderinnen und da durfte jeglicher empfohlene Lohn deutlich unterschritten werden - ich hätte vom Lohn gar nicht selbstständig Leben können. Solange die Chefs immer Nachschub an jungen Schneiderinnen finden, die Erfahrung sammeln wollen und deshalb die ersten Berufsjahre den Kompromiss eingehen, vom Lohn nicht leben zu Können, wird sich daran nichts ändern.
Überstunden durfte ich auch noch schieben zusätzlich.
Andere Schneiderinnen haben mir auch erzählt, dass sie dasselbe erlebten und sich deshalb andere Berufe aussuchten.
Stressarm ist es so leider nicht, habe es nun eingesehen.
Das ging aber eine Weile, wer gibt schon gerne den Traumberuf auf, ich finde es ein schönes und spannendes Handwerk.
Liebe Grüsse
Milla
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten