Hallo zusammen

Danke für eure Beiträge.
Zum Thema Schlafqualität habe ich mal eine Nacht etwas ausprobiert, das ich nicht mehr missen möchte, weil es mir so gut getan hat.
Ich habe eine selbst gebastelte Lampe, deren Inhalt besteht aus zwei LED-Lichterketten. Sie steht etwa 4 Meter vom Bett entfernt.

Abends ziehe ich die Vorhänge vor den Fenstern zu und lasse die Lampe, mit ihrem zarten Licht, die ganze Nacht über an.

Ich dachte mir dabei, das ist ja wie mit diesen Kinderlampen, die man in die Steckdose einstecken kann, mit lustigen Mustern, die auch ein einen ganz sanften Lichtschein in den Raum geben.

Seither habe ich das Gefühl, ich schlafe zwar sehr tief und fest, aber viel friedlicher als davor. Ich glaube, ich kann so auch besser einschlafen.

Ausserdem habe ich seit kurzem einen Duftstein auf dem Nachttisch, ätherisches Öl mit Rosenholz passt mir, da es ein sehr feiner, unaufdringlicher Duft ist, der mich nebenbei wohl fühlen lässt, ohne dass ich ihn so stark wahrnehme.

Mein Nachttischchen habe ich auch noch mit ein paar persönlichen Gegenständen dekoriert, die mir etwas bedeuten und wenn ich sie beim zu Bett gehen sehe, erfreuen.

Die Erfahrung habe ich schon vor meinem Urlaub beispielsweise gemacht, dass wenn ich ins Bett gehe und gedanklich etwas Schönes denke, vielleicht den Tag nochmals revue passieren lasse, was gut war und mich vorfreue auf das was am nächsten Tag kommt, schlafe ich unglaublich gut.

Schon lange Zeit habe ich über dem Bett ein selbst gemaltes Bild, das etwas abbildet, was nach einem verwunschenen Paradies ausschaut. Wenn ich aufwache und das als erstes sehe, geht es mir gut und ich kann besser aufstehen.

Mittlerweile kann ich besser aufstehen am Morgen, obwohl es von den Medis keine Änderung in die Richtung gab, im Gegenteil, im Herbst ist noch das Seroquel dazu gekommen. Aber auch seit Herbst bin ich eher wieder der Morgenmensch. Das war ich im Jugendalter auch und ich habe es sehr genossen, am Morgen schön aufzuwachen, Zeit zu Haben, gut in den Tag zu Starten. Einen Tee zu Trinken, da zu sitzen, was Schönes anzuziehen.

Dann kamen etwa 17 Jahre mit dem ständigen Morgenkampf. Ich hatte zu der Zeit fast immer eine Tagesstruktur, da musste ich spätestens um 8:30 Uhr das Haus verlassen und jeder morgen dasselbe Spiel, ein Kampf irgendwie aus dem Bett zu kommen, mich schlaftrunken bereit zu Machen, knapp getaktet das Haus zu verlassen, auf den Bus zu Rennen. Das machte dann wenigstens wach, obwohl Stress am Morgen nicht so prickelnd ist für die Tagesform. Ich hatte nur genug Motivation die Tagesstruktur wahrzunehmen aus Zuverlässigkeit und weil es mich freute, was mich da erwartete, deshalb konnte ich die Motivation über die verbliebene Schläfrigkeit stellen.

Irgendwann kam ich auf die Idee, am Morgen nach dem Aufstehen die Kopfhörer anzuziehen und richtig mit schneller, rhytmischer Musik das Aufwachen zu Beschleunigen. Wenn ich aufwachte, freute ich mich schon auf die Musik und irgenwie kam ein Prozess in Gange, dass ich nun nach dem Aufstehen gar keine so grosse Mühe mehr habe, das Bett zu Verlassen.

Als Ritual höre ich trotzdem immer noch gerne Musik, manchmal schnelle und manchmal aber auch nur fröhliche. Es geht immer besser.
Und logisch, wenn ich früh wach bin und auch etwas Zeit habe zum den Tag vorbereiten, werde ich abends in der Regel auch schneller müde. Dann verbiete ich mir nicht, früh ins Bett zu Kippen, ich war ja dann doch viele Stunden wach und habe was gemacht. Das gilt es dann auch einzubeziehen, um zur Erholung zu Kommen.

Tatsächlich habe ich das Gefühl, so wieder mehr zu meinem natürlichen Schlafrhytmus zu Kommen, wie ich ihn kannte, lange bevor ich Medikamente nahm und noch nichts von der bipolaren Störung wusste.

Ich freue mich immer, wenn ich wieder per Zufall was rausgefunden habe, was mir weiterhilft und gewisse Dinge verbessert, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Eine Lichterketten-Lampe anzuzünden, den Duftstein zu beträufeln oder mir Kopfhörer zu Kaufen, das sind im Vergleich kleine Dinge. Den Kopfhörer konnte ich mir sogar zum letzten Geburtstag wünschen.

Der hilft mir wirklich sehr von morgens bis abends. Ich hatte auch Probleme einkaufen zu Gehen alleine, weil mich dann die Reize im Lebensmittelladen stärker treffen, als wenn ich mit jemandem unterwegs bin und abgelenkt bin. So ziehe ich mittlerweile auch den Kopfhörer im Laden an und kaufe ganz in Ruhe und entspannt ein, habe keinen Stress, schlendere da rum.

So konnte ich auch ein wenig Alltagsstress reduzieren: Am Morgen nicht mehr abhetzen, um das Haus zu Verlassen und das Einkaufen entspannter nehmen, und besser schlafen.

Liebe Grüsse
Milla

Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten