Guten Morgen,

natürlich treten Schlafstörungen im Rahmen bipolarer Phasen auf, aber auch bei anderen psychischen oder körperlichen Problemen. Die Art Deiner Gedanken klingen für mich nach Ängsten. Komorbiditäten sind eher die Regel als Ausnahme. Typischerweise haben Betroffene mehr als eine Diagnose. Ich würde Dir empfehlen Deine Schlafstörung und die Grübelei, die sehr anstrengend und einschränkend klingt, psychiatrisch und ggf. hausärztlich abklären.

Ich weiß, dass manische Phasen sich ganz unterschiedlich gestalten, aber in der Manie ist das Erleben ja eher impulsiv und furchtlos. Gehört diese Art des Denkens in der Manie zu Dir? Offen gestanden lässt mich das eher an so etwas wie eine generalisierte Angststörung denken.

Ich komme gerade von einer manischen Phase herunter. Mein Schlaf ist auch noch reduziert. Obwohl ich sogar im Moment eine schwere Erkältung habe, ist mein Kopf so aktiv, dass er mich heute nur drei Stunden schlafen gelassen hat. Meine Gedanken sind sogar im Schlaf weitergerannt. Bei mir sind das aber inhaltlich abgehobene Gedanken. Wie zum Beispiel Reiselust oder "Hey, meinem Körper geht es so mies (wie gesagt bin erkältet), aber ich nehme das mit Humor. Mensch, bin ich toll. Mensch, ist das alles spannend. Ich freue mich schon voll auf morgen. Morgen bin ich bestimmt schon wieder gesund..."
Zudem rede ich grundsätzlich noch zu viel, auch mit meiner Heiserkeit. Es gibt wohl noch einige Symptome, aber sie werden langsam schwächer oder weniger häufig. Ist etwas schwankend. Meine Einsicht auch. Aber ich verstehe die Rückmeldungen der Profis besser. Manche Symptome sind bei mir hartnäckiger als andere. Manche brauchen auch unter der richtig eingestellten Medikation etwas mehr Zeit. Zumal ich nicht durch meine Medikamente abgestumpft werden möchte. Mir ist es lieber sanfter, aber dafür etwas zeitintensiver.

Hast Du darüber schon einmal mit einem Profi gesprochen? Erzähl gerne, wie es bei Dir weitergeht. Das klingt echt anstrengend! Selbstreflexion und Umsicht ist wichtig, aber sollte nicht einschränken. In meinen symptomfreien Zeiten, die leider zurzeit selten sind, bin ich entgegen meines Naturells relativ zurückhaltend geworden, weil die Nichtigkeit der Depression und die Großspurigkeit der Manie bei mir Spuren hinterlassen haben und es mir schon an sich sehr wichtig ist, keine fremden Grenzen zu überschreiten und in der Manie presche ich einfach los. Ich werde dann übervorsichtig, weil es mir bisher nie gelungen ist, die Manie rechtzeitig zu erkennen. Kommt dieses Grübeln bei Dir auch daher?

Viele Grüße von der
Achterbahnfahrerin