Guten Abend liebe Hermine,
auf dem komplett falschen Dampfer bist du sicher nicht, des Weiteren bist du ja auch recht gut informiert. Ich würde definitiv darauf hinweisen, dass es noch mehr psychische Erkrankungen gibt, die für Stimmungsänderungen bekannt sind (bspw. Borderline o.ä.), aber die Struktur des Auftretens und die depressiven Phasen deuten auch für mich darauf hin.
Du sagst aber schon so schön: es gibt wenig, was man jetzt in genau diesem Moment machen kann, viele hier können vermutlich von verheerenden Zeiten vor der Krankheitseinsicht erzählen. Aber man könnte versuchen, dass er wenn er aus der Akutphase erwacht, nicht alles im brennenden Ruin vorfindet. Falls möglich Finanzen/Eigentum schützen, große Finanzvorhaben verhindern etc.. Phasen enden eigentlich immer und in einer Ruhephase lassen die Menschen sich wohl am ehesten zu einer Krankheitseinsicht verhelfen. Wenn bis dahin noch das Meiste steht, dann ist schon viel erreicht.
Aber am aller meisten: lass dich nicht zu arg auf das ganze hin und her ein. Pass bitte gut auf dich auf, dass du mit professioneller Hilfe arbeitest ist großartig, aber du lebst grade natürlich in einer psychischen Extremsituation, in der du auch sehr verletzlich bist. Primäre Bezugspersonen die mit den eigenen Gefühlen Spielchen spielen, schreit schon fast nach Trauma. Wenn du also dieses Risiko für dein Gegenüber eingehst, dann bitte mit diesem Bewusstsein und dem Wissen im Kopf: eigentlich ist mein Partner in mancher Hinsicht unzurechnungsfähig.
Wir bipolare Menschen brauchen manchmal einen Schutz-Engel, aber kriegen es mit gut Glück auch hin den abzuschiessen.
Pass auf dich auf
Lebensfroh