Hallo Achterbahnfahrerin
Grundsätzlich ist es so: Wenn ich ein Medikament nehme, dann in der Dosierung, in der es wirkt.
Alles andere wäre nur fürs Gewissen, im Sinne: Ich nehme ja ein Medikament. Das bringt aber nichts.
Bei Lithium hast du den Vorteil, dass es ganz klar vom Spiegel her gemessen und kontrolliert werden kann, wann dieser Wirkungsbereich erreicht ist. Da lohnt es sich bei guter Verträglichkeit auch auf diesen Wert abzuzielen, weil es dann wirkt.
Gegenüber Diazepam bin ich kritisch eingestellt, ebenso Tavor oder auch gegenüber Schlafmitteln mit Suchtpotenzial.
Über kurze Zeit klar ok, aber mit einer Benzo-Sucht ist nicht zu Spassen.
Das kenne ich von Menschen im Umfeld, da hatten sie mehr Probleme, als vor der Einnahme.
Obwohl ich total hypochondrisch bin, habe ich kürzlich im Internet über Diazepam gelesen, Wesensveränderungen bei Langzeiteinnahme zum Beispiel.
Ich selbst erhielt nur 7 Tage im Kriseninterventionszentrum der Klinik 2x am Tag Tavor, bei mir wirkts zum Glück einfach nicht so gut, so hatte ich nur 1h lang ein wenig Ruhe und den Rest des Tages hatte ich nur meine Phasenprophylaxe und musste selbst durch die Mischphase. Als ich dann zur Psychiaterin zurückgekehrt bin ambulant, hat sie über dieses Vorgehen geflucht und die Augen verdreht und Tavor zügig runterdosiert mit mir. Zum Glück.
So hatte ich nie Probleme mit Benzo-Sucht.
Als Bedarfsmedi darf ich es einsetzen, bin aber nicht scharf drauf.
Da habe ich Möglichkeiten, die gut wirken ohne Nachteile für mich.
Als ich früher zwangseingewiesen wurde in der Manie, gabs zur Begrüssung 2,5 mg Tavor aufs mal, ein Tropfen auf dan heissen Stein, danach war ich weder ruhig, noch konnte ich schlafen.
Klar habe ich da dann richtige Hammermedikamente erhalten, manche waren auch alte oder komische, aber es hat die Manie gut behandelt und ich habe nie einen bleibenden Schaden der Medi davon getragen.
Die Manie verursacht aber bleibende Schäden im Leben.
Liebe Grüsse
Milla
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten