Hach liebe Achterbahnfahrerin,
Ich verweise dich dreist auf meinen Post „und doch wieder die Hypomanie“. ;) Nein aber im Ernst, so ging es mir vor wenigen Wochen. Aus dem Chaos endlich mal in ordentlicher Laune, meiner Meinung nach nicht überdreht oder abgedreht und doch hat diese doofe neue Psychologin (der Spezialstation für affektive Störungen) mich einfach als hypoman eingestuft. Gut, dass ich gerade nur 6 mal die Woche im Gym bin und innerhalb von Wochen meine gesamte Ernährung umgestellt habe, daran ist es mir dann wie Schuppen von den Augen gefallen, dass ich frohlockend und begeistert doch wieder hypoman bin.
Das hat mich ehrlich gesagt sowas von massiv angekotzt, weil es erstmal wieder wie ein Faustschlag in den Magen war. Nein, du bist kein Super Responder auf Lithium, nein, du kannst jetzt nicht so einfach plötzlich ein ganz normales Leben führen, nein, die Krankheit ist jetzt nicht für immer weg. Die kleine Traumwelt die im Endorphinrausch der Hypomanie entstanden war, war plötzlich weg.
Aber wenige Wochen danach freue ich mich darüber. Bin inzwischen auf Quetiapin eingestellt, fühle mich mit dem Medikament unglaublich wohl (mal abgesehen von einem erhöhten GOT Wert der hoffentlich wieder abflaut) und bin zumindest ein Stück weit näher an die Realität gekommen. Außerdem hat meine neue Psychiaterin bei weitem mehr Kompetenz als meine letzte, weil sie diesen Krankheitsverlauf einfach viel öfters behandelt. Sie hat mich ganz anders eingestuft und auch viel genauer durchschaut und das gibt mir letztlich Hoffnung, dass ich bei der richtigen Person bin.
Vielleicht empfindest du in einiger Zeit ja ähnlich.
LG
Lebensfroh