Meine erste Manie hat sich von November bis Juni kontinuierlich gesteigert. Also auf ein Jahr komme ich nicht, aber das liegt an meiner Unterbringung in der Psychiatrie. Wäre ich so weitergelaufen, wäre die Manie wohl - wenn überhaupt - erst sehr viel später von selbst abgeklungen. Das ist auch eher typisch, lange Phasen und wenig Wechsel zu haben. Kürzere werden nach ihrer Dauer unterschieden in mWn Rapid Cycling, Ultra Rapid Cycling und Ultra Ultra Rapid Cycling.
Deiner Beschreibung nach hattest Du wohl eine gepflegte Hypomanie und keine ausgeprägte Manie. Depression nach der Manie ist auch sehr häufig.
Ich habs auch versucht, ohne Pillen klarzukommen. Das hat mir noch zwei, drei weitere Krankenhausaufenthalte beschert und ich weiß nicht wie viele IQ-Punkte. Das Leben in der Manie ohne Phasenprophylaxe ist sehr anstrengend für mich gewesen.
Ich kann mir vorstellen, dass man sich mit viel Selbstbeobachtung so weit begrenzen kann, nicht zu schnell oder zu nervig zu sein. Das setzt aber voraus, dass man noch nicht logorrhoeisch ist oder anderweitig derart enthemmt, dass man die Kontrolle über sich selbst verliert. Dieser Grat ist schmal.
Hast Du die Pillen nacheinander probiert oder musstest Du alles auf einmal nehmen?
---
Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.
