Hallihallo

> habe heute mal wieder einen saftigen
> Realitätscheck erhalten.
> Wo ich die letzten Wochen doch so fröhlich und
> gut gelaunt war (es hätte mir schon fast selbst
> auffallen können).
> Naja, meine Psychiaterin hat mich doch eindeutig
> wieder als „drüber“ erkannt, rückblickend
> fällt es mir auch selbst wieder auf. Der viele
> Sport, der Traum vom schönen, schlanken,
> schnellen Leben, wenn auch bisher noch in halbwegs
> gemäßigter Art und Weise.

Geht mir grad ganz ähnlich - ich hatte auch erkannt, dass ich etwas "drüber" bin, habe es aber auf's Verliebtsein geschoben resp. tue es immer noch. Bipo sein und sich verlieben finde ich übrigens ein ganz "heisses" Thema, ich habe tageweise am Abend Quetiapin/Sequase eingeworfen wenn ich den Eindruck hatte es sei nun "to much" - und siehe da, tatsächlich waren am nächsten Tag die Schmetterlinge weg/tot 8-)

> Nun soll Quetiapin zu meiner Lithiumtherapie
> hinzukommen, das hatte ich mir schon fast selbst
> gewünscht gegen die depressiven Tendenzen, somit
> ist das ganz okay.
> Wie waren denn eure Starterfahrungen und hat es
> euch geholfen?

Ich habe eigentlich 200mg abends verschrieben bekommen als Dauermedikation (zusätzlich zum Lithium), allerdings kann ich damit arbeiten vergessen wegen dem Überhang am Morgen und nehme es daher nur im Bedarfsfall - eben wenn ich Einschlafprobleme habe oder einfach zu hibbelig bin.

> Was ich mich aber nun wirklich frage: wie erkennt
> ihr euer Normal?

Wenn ich nicht gerade frisch verliebt bin, klappt das mittlerweile gut. Normal ist wenn ich "angemessen reagiere", mich sinnvoll um Probleme kümmere (sie also nicht "weglache" oder einfach ignoriere sondern sie anpacke), nicht alles durch die rosa Brille sehe aber mich auch nicht die kleinste Herausforderung bereits umwirft resp. resignieren lässt.

> Ich gehöre wohl auch zu der Gruppe die recht
> lange Hypomanien erlebt, die irgendwann hochkochen
> und dann in einem großen Depressionscrash enden.
> So richtig einschätzen was normal ist, kann ich
> irgendwie kaum noch. An „normale“ Phasen
> erinnere ich mich gar nicht so recht.

Auch da geht es mir ähnlich..."normal" kenne ich nun eigentlich erst seit ca. 1 Jahr wieder. es schwankt zwar immer noch, aber sicher nicht mehr in der Bandbreite wie vorher; und eben - normal heisst für mich Absenz von Symptomen der Hypomanie und Depression - eben gemittet; kein Highflyer aber auch nicht im Tal der Tränen unten - schön zwischendrin...

Beste Grüsse

Statler