Hallo SearchMyself;
dein Nickname passt jedenfalls sehr gut zu deinem Titel:-)
Ich bin jetzt auch nicht wirklich sicher, ob ich dich ausreichend gut verstanden habe.
Hier wäre es wohl leichter, wenn man reden statt schreiben würde.
Ich denke nicht, dass ich schon einmal psychotisch war oder wenn dann in manischen Phasen sehr punktuell und immer mit dem Gefühl, mich gleichzeitig aus einer objektiveren Vogelperspektive wahrnehmen zu können.
Der Kontakt zu meinem kritischen Selbst war zwar vielleicht gelockert, aber nicht vollständig unterbrochen.
Was ich aber schon viele Jahre an mir kenne, ist das zeitweilige Gefühl einer Selbstentfremdung oder Depersonalisation.
Das ist tatsächlich schwierig zu beschreiben, besonders wenn der Gesprächspartner niemals Vergleichbares erlebt hat.
Mir geht es dann so, dass ich in den Spiegel schaue und dabei ein ziemlich gruseliges Gefühl auftaucht, gar nicht ich selber zu sein, mich nicht zu kennen und jemandem Fremden in die Augen zu schauen.
Am meisten hilft es mir, wenn ich schnellstmöglich von meinem Spiegelbild mich entferne und am besten in den Wald oder auch überhaupt nach draußen gehe. Auch mir wohlgesonnene Menschen zutreffen kann helfen.
Das Schlimmste wäre für mich, vor dem Spiegel zu bleiben und dieses Gruselgefühl zu vertiefen.
Das klingt vermutlich einigermaßen ver-rückt, aber ich lebe damit schon viele Jahre, ohne dass mich bisher jemand einsperren wollte.
In irgendwelchen therapeutischen oder anamnestischen Gesprächen habe ich diese meine Gefühlszustände zuweilen erwähnt, aber da ich nach außen doch recht gut funktioniere, hat dem bisher niemand viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Keine Ahnung ob dir meine Gedanken hier weiterhelfen.
Vermutlich meintest du auch etwas anderes.
Erinnerungslücken habe ich auch, allerdings betreffen sie meistens eher Dinge, die weiter in der Vergangenheit zurück liegen.
Ich vermute, dass das bei mir traumatisch dissoziative Ursachen hat. Da aber große Zeiträume komplett im Dunkeln liegen, finde ich für mich auch diese Erinnerungslücken gruselig...
LIebe Grüße,
MIramis
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Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends
