Guten Morgen Waschi,
es ist wirklich nicht sehr einfach, sich durch dieses Labyrinth an Gedanken & Gefühlen hindurch zu arbeiten. um dann irgendwann wieder mit leidlich klarem Kopf am Ausgang bzw. Eingang zu stehen.
Es wurde dir ja hier schon von verschiedener Seite geraten, dir therapeutische Hilfe für dich selbst zu suchen.
Dass dass nicht immer schnell und einfach geht, wissen hier - denke ich - alle.
Es wird aber nicht anders möglich sein, dass du für dich und später dann vielleicht auch für euch gangbare Wege findest.
Du wirst deiner Freundin nicht wirklich helfen können, solange du nicht deine eigenen Problemberge bearbeitet hast.
Alleine - ohne äußere Hilfe - ist dies wohl kaum zu schaffen.
Jedenfalls nach meinem Empfinden, nach dem ich deinen ganzen Text nicht diagonal sondern Wort für Wort gelesen habe.
Was du zuallererst bräuchtest, wäre eine Art roter Faden, an dem entlang du dich durch diese Labyrinthwege orientieren kannst.
Ich glaube nicht, dass du diesen roten Faden durch das Schreiben oder Lesen hier im Forum in die Hand gelegt bekommst.
Diesen roten Faden müsstest du dir mit viel Geduld und Kleinarbeit im realen Leben erarbeiten.
Wenn du deine Freundin wirklich so sehr liebst, wie du es hier schreibst, so müsste dir diese Liebe den Aufwand doch eigentlich wert sein?
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Ansonsten finde ich die 'Konstellation', dass deine Freundin die Schwester deiner Frau ist, mindestens sehr kompliziert - obwohl deine Gesamtsituation auch ohne diesen speziellen Kontext schon verworren genug ist.
Dies ist noch ein Grund mehr, dir reale Hilfe im außen zu besorgen.
Ich jedenfalls kann mir in keiner Weise vorstelle, dass ich in einer vergleichbaren Situation ohne äußere Hilfe wieder Boden unter meine Füße bekäme.
Und wenn du jetzt gleich wieder schreiben magst, dass dies zu schwierig und zu langwierig sei, Hilfe zu bekommen - so schreibe ich es dir schon einmal prophylaktisch vorab:
Niemand hat gesagt, dass das Leben einfach sein soll.
Es ist NICHT einfach.
Aber es ist all diese Umwege und Irrwege wert.
Liebe Grüße,
Miramis
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Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.23 07:31.