Hallo Lichtblick,
ich beklage mich ja bewusst nicht über ein fehlendes Behandlerteam.
Bisher wird Lithium ausprobiert, das mich nicht vor meiner schwersten Krankheitsphase schützen konnte.
Nun geht es daran weitere Medikamente auszuprobieren und vor allem die Diagnose zu präzisieren. Vielleicht beruhigt dich das.
Nur in meiner seelischen und familiären Problematik spielen zuvorderst derzeit Medikamente keine Rolle, da ich keine Krankheitsphase erlebe, sondern in vermeintlichem Normalzustand darüber sinniere, wie ich mich mit der Krankheit arrangieren kann. Es gibt ja nun doch auch seelische Problematiken die leider nicht mit einer ordentlichen Einnahme meiner Medikamente zu lösen sind.
Ich sage auch nicht, dass ich gerne auf Blicke von außen schaue, ich betone, dass es mir leider nicht gelingt über sie hinwegzuschauen. Dass ich das nicht dürfe, bringt mich als Aussage nicht wirklich voran. Nicht „dürfen, sollen etc.“ hilft hier nicht.
Auch dass ich nicht wissen können soll wie ich in Zukunft arbeite ist leider eher schwierig. Ich bin nun mal 21 und sollte mich doch langsam wenigstens in irgendeiner Weise qualifizieren. Da muss ich wenigstens irgendeine Art und Weise lernen, wie ich mit der Zukunft umzugehen habe.
Frisch heißt in meiner Diagnose nunmal bald 8 Monate, ein bisschen etwas verstanden habe ich schon. Aber ich kann in den nächsten drei Jahren nicht in der Luft hängen und ohne mich irgendwo heranzutasten, lerne ich auch nicht wie ich mit der Krankheit leben soll. Schlussendlich habe ich leider 20 Jahre ein Wertebild gelernt, das ich wohl kaum in 3 Tagen überwinden. Deswegen interessieren mich Erzählungen von Menschen die ihren Weg gefunden haben, nicht Vorwürfe und Erklärungen, was ich zu tun und zu lassen habe, oder Bezeichnungen als „komisch“.
LG