Hallo Ditmar
Viele beschreiben es als 'depressives Morgentief'.
Wenn bei mir die Depressionen noch nicht abgrundtief waren, half es mir, nach dem Aufwachen ganz ruhig auf den Impuls und möglicherweise die erste Idee vom Tag zu warten.
Sobald der Impuls kam, habe ich keine Zeit verschwendet und habe das Bett verlassen.
In schweren depressiven Phasen wirkten nur noch telefonische 'Weckdienste' von privaten Umfeld oder dass eine Fachperson vorbei kam.
Bei Depressionen half es tatsächlich, über die Eindrücke und Bewegungen im Alltag gegen Abend etwas eine bessere Stimmung zu Haben.
Es kam mir morgens vor, als wäre ich eine Schildkröte gewesen, dick eingepackt im Schildkrötenpanzer und hätte beim Aufwachen einen vorsichtigen, aber betrübten Blick auf die Welt gegabt.
Dann langsam den Kopf rausgestreckt und den Impuls zum Tagesstart gehabt, worauf dann die Beine in Bewegung kamen.
Immer gemächlich, anstrengend, aber ich kam in die Gänge und insgesamt zum Teil dann auch wieder aus der depressiven Verstimmung.
Seroquel hat mir nebst meinen anderen Medikamten auch in depressiven und Mischphasen eine ganz gute Unterstützung geboten. Ich greife mittlerweile darauf zurück und habe mich vom Antidepressiva für solche Fälle abgewendet.
Wenn ich depressive Phasen genug früh erkannt habe, mich von der Arbeit krankschreiben liess und den ganzen Tag genutzt habe, um mich wieder auf tragfähige Beine zu Stellen, waren die depressiven Phasen von kurzer Dauer. Ich habe schnell das ganze Helfernetz involviert und mir Tagesprogramme gestaltet, die mir gut tun.
Denn eine Depression mag es gar nicht, wenn man Dinge für sich tut, die einen gut tun.
Das ist dann das Gegenwirken und die Kräfte der Depression kriegte ich schon zu Spüren, diesen Sog.
Liebe Grüsse
Milla
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten