Re: Trennungsgedanken / @ Hotte

29. 12. 2022 01:09
Hallo Hotte,

" Wenn ihr euch getrennt habt und stabil geblieben seid: Wie habt ihr das geschafft?
Wenn ihr euch getrennt habt und instabil wurdet: Was ist schief gelaufen? "

Zunächst einmal ich finde sehr nachvollziehbar, was du an Gedanken und Gefühlen im Hinblick auf deine emotionale Lage und eine mögliche Trennung beschreibst.

Ich habe mit meiner Tochter zusammen selber zwei Katzen, die wie Familienmitglieder sind.
Von daher mein ganz pragmatischer Gedanke: Gäbe es nicht vielleicht irgendeine realistische Möglichkeit - eventuell über eine Form des ambulanten betreuten Wohnens - dass du mit deinen Katzen gemeinsam in eine eigene Wohnung ziehst?

Du könntest die Katzen ja durchaus als psychisch stabilisierende "Faktoren" in eine mögliche Argumentation mit einbeziehen.

Ansonsten - ich spreche leider aus eigener erlebter Erfahrung - klingt das, wie du eure Ehe und Beziehung schilderst, für mich definitiv toxisch und nicht oder jedenfalls nicht in erster Linie verzerrt durch eine phasenbedingte getönte Wahrnehmung.

***

Zu deinen Fragen:

Ich habe meine letzte Beziehung, die knapp zwei Jahre währte, in einer Corona bzw Lockdown induzierten Hypomanie beendet und habe diesen Entschluss nie bereut. Ohne Hypomanie hätte ich nicht die Kraft dafür gehabt, eine klare und auch mutige Entscheidung zu treffen. Auch hier ging es um Überfriffigkeiten, die ins Toxische tendierten.

Aus meiner Erfahrung - auch von bereits zurück liegenden toxischen Beziehungen - ist mir eine Trennung aus einem eher depressiv eingefärbten "stabilen" Zustand heraus gar nicht möglich.

Auch wenn ich hier vielleicht missverstanden werde, in den Sinne dass ich die Manie oder Hypomanie glorifizieren möchte.

Nach meinem Empfinden haben diese Höhenflüge nicht nur das Risiko, sich & sein Leben und seine Balance zu verlieren.
Sie können auf der anderen Seite auch eine große Chance bedeuten, Mut & Kraft für notwendige Veränderungen zu finden . Die Chance für Wachstum & Veränderung.

Kurz gefasst habe ich meine Trennung aus der Hypomanie heraus nie bereut, auch wenn ich danach etwa sechs Monate gebraucht habe, mich neu zu ver-erden.
Ohne diese Trennung hätte ich die jetzt neu eingeschlagenen Wege - aller Voraussicht nach - nicht begonnen .

Auf dich bezogen wäre mein persönlicher Rat:

Dass du nicht verpflichtet bist, die von dir beschriebenen Lebensumstände aushalten zu müssen oder zu sollen.
Wenn du es irgend kannst, würde ich gehen.
Diese Art von Toxizität raubt dir unweigerlich deine Kraft und Energie.
Umso mehr je länger du ausharrst.

Liebe Grüße,
Miramis



***

Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.

2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:

Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.

Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.

Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Trennungsgedanken

Hotte 1147 29. 12. 2022 00:17

Re: Trennungsgedanken / @ Hotte

Miramis 337 29. 12. 2022 01:09

Re: Trennungsgedanken / @ Miramis

Hotte 424 29. 12. 2022 02:03

Re: Trennungsgedanken / @ Miramis

zuma 258 29. 12. 2022 14:13

@ Hotte / 'Verknüpfungen'

Miramis 493 31. 12. 2022 04:43

Re: Trennungsgedanken

Turicum 325 29. 12. 2022 16:31



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