Hallo Suzuki,
liegt aktuell eine Kindswohlgefährdung vor?
Wer hat aktuell das Sorgerecht?
Wie willst Du helfen, wenn Du selbst im Familiensystem verstrickt bist und überfordert?
Warum suchst Du Dir diesmal nicht selbst Hilfe durch einen Psychiater, eine Therapeutin oder eine Selbsthilfegruppe?
Niemand fordert von Dir, Deine Wohnung dem Vater und Deinem Enkelkind zu überlassen.
Viel wichtiger fände ich, dass Du den Sinn Deiner gutgemeinten Hilfen in Ruhe mit jemand Aussenstehendem 'neutralen' reflektierst.
Dies könnte Deine Hausärztin, ein Psychiater, eine psychologische Beratungsstelle, eine Selbsthilfegruppe
etc. sein.
Auch dieses Forum.
Sofern es Dir möglich ist, verschiedene Erfahrungen und Perspektiven zu Wort kommen zu lassen.
Ich möchte mit Dir lediglich meine Erfahrung teilen:
Meine Schwester hat mir während meiner Trennung meine damals 15 - jährige, jüngere Tochter weggenommen und in heimlicher Absprache mit meinem damaligen Mann ohne kompetenten professionellen Beistand
Grenzen überschritten, die ich mit Polizei und Anwalt hätte zurück fordern können.
Ich war damals noch nicht Bipolar diagnostiziert, sehr wohl depressiv aufgrund eines chronischen, jahrelangen Paarkonflikts.
Auch stellte ich für meine Kinder und für mich keine Gefahr dar.
Auch wurde mir zu keinem Zeitpunkt das Sorgerecht entzogen.
Die Gefahr ging von meinem unbehandelten, damals psychotischen, Ehemann aus. Und meiner älteren, 'uebergriffigen' Schwester.
Beide waren nie! bereit, Gespräche bei meiner Psychiaterin oder meinem Klinikarzt anzunehmen. Oder sich selbst ärztliche Hilfe zu besorgen.
Möglicherweise mischst Du Dich, Suzuki, mit guter Absicht in das Leben Deiner Tochter ein.
Du möchtest, dass sie schnell die richtige ärztliche Hilfe bekommt und Dein minderjähriges Enkelkind
keinen Schaden durch die Erkrankung Deiner Tochter nimmt.
Das ist eine gute Absicht, die jedoch nach allem, was seit der Diagnose vorgefallen ist, auch ein gut funktionierendes Jugendamt im Blick haben müsste.
Hast Du als Mutter und Oma an Angehörigen-Gesprächen in der Klinik oder dem Jugendamt teilgenommen und Deine Sorgen geteilt?
Egal was Du nun tun wirst, empfehle ich Dir an erster Stelle eine gute Selbstfürsorge, in dem Du Dich selbst professionell ärztlich, therapeutisch oder durch eine Selbsthilfegruppe, die DGBS beraten lässt.
Aktuell belastet Dich die ganze Situation verständlicherweise so sehr, dass auch Du zu wenig nachhaltigen Kurzschlusshandlungen neigst.
'Gott gebe Dir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die Du nicht ändern kannst, den Mut, Dinge zu ändern, die Du ändern kannst. Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.'
Du kannst für Dich dieses weise Verhalten in einer 12- Schritte- Gruppe einüben (z.B. Coda- Gruppe).
Damit ein Kind gesund aufwächst, braucht es ein ganzes Dorf, sagt ein Sprichwort.
Als Mutter und Grossmutter alleine bist Du damit überfordert. Überschreitest aktuell womöglich Deine eigenen Grenzen und damit auch die Deiner kranken Tochter.
Alles Gute!
Frech