Hallo Loonie,
es ist leider gar nicht so selten, das Familie der größte Stressor
in einem Leben (nicht nur bei Bipo) ist. Bei der uneinsichtigen
Mutter klingt mir das sehr danach, das sie dich als "Eigentum"
betrachtet und auch daher dein Kind nicht annehmen kann, es
wäre wohl eine zu große Konkurrenz für Liebe und Aufmerksamkeit.
Leider scheint die Mutter sich für den Weg des Zwangs entschieden
zu haben, dabei führt nur der Weg der Liebe zu einer dauerhaften
Bindung.
Wie dem auch sei: Niemand ist verpflichtet mt einem anderen Menschen
Kontakt zu halten, völlig egal, ob das Mutter/Vater/Kind oder nur
Bekannte/Freunde sind. Deine Mutter ist auch nur ein Mensch, eine
Frau wie alle anderen. Das sie dich zufällig geboren hat, gibt ihr keinerlei
Rechte. Und dir keinerlei Pflichten.
Ich habe schon oft erlebt, das Bipo's mit ihren Angehörigen in sehr
schädlichen Beziehungen verharren und kann dir nur raten, den Kontakt
komplett einzustellen. Das ist hart, aber meistens der einzige Weg.
Und so manches mal dreht sich dann nach einer Zeit was und es
kann zu einer wieder Annäherung kommen mit besseren Vorzeichen.
Ich persönlich hatte auch immer ein sehr gespaltenes Verhältnis zu
Mutter/Vater und hab zu beiden zeitweilig den Kontakt komplett abgebrochen.
Meine Mutter war auch sehr besitzergreifend und nach ca 4 Jahren
Funkstille wurde wieder Kontakt aufgenommen. Heute ist das Verhältnis
zu ihr wieder sehr gut, wir mussten eben beide lernen, wo die Grenzen
liegen seit auch ich erwachsen und ein eigener Mensch bin. Und es war
auch meine Aufgabe, ihr diese (meine) Grenzen aufzuzeigen.
Mit meinem Vater hatte ich in 50 Jahren nur sporadischen Kontakt und
war sehr lange sehr böse auf ihn. Aber irgendwann konnte ich meinen
Frieden mit ihm schliessen (ohne ihn, denn das ist etwas, das man nur
in sich selbst tun kann). In den letzten 2-3 Jahren hat sich unser
Verhältnis normalisiert, jetzt ist er neulich gestorben und ich "räume sein
Leben auf". Dabei fallen mir viele alte Dokumente (Papiere, Bilder, usw) in die
Hände, die mein Bild von ihm ein wenig verrücken. Er hat halt auch nur sein
Leben so gelebt, wie er es eben konnte. Und ich meins, wie ich es eben
konnte/kann. Niemand hat Schuld, niemand ist perfekt. Aber jeder ist für sich
und sein Leben allein verantwortlich. Was man draus macht, wie man es lebt.
Bekommt man ein Kind, hat man für eine Weile die Verantwortung für das
junge Leben. Aber diese muss man halt auch irgendwann wieder abgeben,
in der Regel geschieht das ja in der Jugend. Manche können diese Abnabelung
aber nicht so gut (oft die Eltern) und da muss dann das Kind auch mal hart
sein. Es ist der Lauf der Dinge und den zu ändern geht fast immer schief ;)
Auch du wirst ja mit dem Kind deine Position wechseln, von Tochter zur Mutter.
Heute sehe ich z.b. als Vater auch meine Eltern ganz anders als ich es als Kind
und Nichtvater getan habe. Das sind aber Dinge, die keiner vorher weiss oder kennt,
denn das zeigt/lehrt einzig das Leben und dauert somit seine Zeit.
Konzentriere dich auf deine Familie, dein Kind und deinen Mann, damit du deinem
Kind eine bessere Vergangenheit bieten kannst, wenn es mal erwachsen zurück blickt ;)
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter