Guten Morgen Hotte,
Es tut mir leid wenn du dich von meinen Erzählungen persönlich angegriffen fühlst. Es lag natürlich nicht in meiner Intention, dass sich Menschen hier beleidigt fühlen.
Natürlich ist es nicht meine Aufgabe meine Mutter zu diagnostizieren. Allerdings wünsche ich mir momentan nichts mehr als antworten. Wahrscheinlich ändert sich dadurch nichts, aber das Bedürfnis ist sehr stark.
Ich weiß nicht, ob Du jemals in dieser Ohnmacht warst und versuchst Gründe zu finden, die diesen Schmerz der von deiner eigenen Mutter ausgeht, zu erklären. Ich will verstehen warum ich in den Augen meiner Mutter niemals liebenswert war. Warum sie mir immer gesagt hat, dass ich schuld daran bin, dass es ihr schlecht geht. Weil ich so egoistisch bin und über meine Gefühle spreche.
Ich habe bis vor kurzem Ihre Ansicht geteilt und dachte wirklich, dass ich ein schlechter Mensch bin, weil ich so unsagbar wütend auf Sie bin. Mein Gewissen hat mich fast in den Wahnsinn getrieben.
Ich Ärger mich sehr über mein Verhalten und das ich diese Abhängigkeit nicht viel früher erkannt habe. Wäre es so gewesen hätte ich mir früher Hilfe holen können und viel schneller Grenzen ziehen können. Mein Verhalten, bei Ihr alles zu entschuldigen und meine Bedürfnisse zu opfern, war auch für Sie alles andere als hilfreich. Es wurde nur schlimmer statt besser.
Unkenntnis? Ja ich habe keine Ahnung warum. Deshalb habe ich gehofft hier vielleicht ein paar Antworten zu finden.
Vorallem, weil die Fehlgeburt so schmerzhaft war und ich eine Antwort brauche, warum Sie es erneut riskiert. Natürlich fühlt es sich oft so an, als ob Sie mich bestrafen will. Rational ist mir bewusst, dass es eher darum geht unangenehmen Themen aus dem Weg zu gehen.
Natürlich begebe ich mich schnellstmöglich in Therapie. Ich dachte aber zusätzlicher Kontakt zu Menschen, die selbst unter einer bipolaren Erkrankung leiden oder Angehörige sind können mir nochmal eine ganz andere Sicht schildern.
Alles gute dir
Lg Julia