Ich bin schon als Teenager krank geworden, habe trotzdem ein (sehr gutes) Abitur gemacht und dann Medizin studiert. Ich war zwar immer mal wieder krank, aber es ging.
Dann habe ich zum Arbeiten angefangen, 2 Kinder bekommen und bin so krank geworden, das fast nix mehr gegangen ist. Das Hauptproblem war, dass die Stressbelastung (im gesamten Klinikbetrieb) so hoch war, dass ich das nicht mehr ausgehalten habe. Ich hab zwar immer was anderes gesucht, aber durch fehlenden regionale Mobilität und Teilzeit nicht bekommen. Mir blieb nur der Klinikarzt Job, wo wirklich jeder einen Job gekommt, weil den keiner mehr machen will. Mittlerweile nehmen die jeden, der eine Approbation oder Arbeitserlaubnis hat. 2017 hab ich dann doch was anderes gefunden, und das ist wirklich super für mich.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man mit bipolar quasi jeden Job machen kann. Aber nicht jede Arbeitsbedingung aushält. Du musst also eher nach Arbeitsbedingungen schauen als konkret nach einer Ausbildung.
Ein Studium dauert 6 Jahre, arbeiten müssen die meisten 40 Jahre.
Ich hab jetzt für mich das große Los gezogen: sicherer Job (Beamtin), Gleitzeit, kann mir die Arbeitszeit weitgehend frei einteilen, Home Office usw.
Ich hab es viel besser wie einige meiner Freudinnen die für Mindestlohn quasi Akkord bei Edeka und Co arbeiten müssen. Mein Eindruck ist: je geringer qualifiziert ein Job, desto mehr müssen die Leute malochen und desto frustraner sind die Arbeitsbedingunen.
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...mittlerweile zum Drachen mutiert...