Ich hab das so gelesen,
"Ohne hier jemanden zu nahe treten zu wollen, muß ich sagen, daß mir aufgefallen ist, daß hier von Seiten der "Erkrankten" nicht selten ein gewisses Selbstmitleid gepflegt wird"
"nicht selten", heißt ja nicht "immer und alle" und steht als Vergleich zu
"und
das Leid der außer ihnen Betroffenen ihres Gefühlschaos etwas beiseite geschoben wird.
Und da IST was dran. Auch wenns vielen nicht passt. Es gibt ellenlange Bäume und Themen in denen Betroffene um sich selber kreisen und kreisen und darin bestärkt und gepampert werden. Wobei ein gewisses Maß an Selbsmitleid verständlich ist bei diesem Thema hier.
Aber vor allem für die mitbetroffenen Angehörigen fehlts öfter mal an Empathie.
Nicht immer, nicht bei allen.
Ich schreibe mir hier schon länger keine Sorgen mehr von der Seele. Und es ist nicht so, dass man die nicht auch hätte außerhalb von Phasen. Die Antworten die zu erwarten sind,
die immer gleiche "Abfertigung" und Unterstellung es würde nur geholfen um sich selber besser zu fühlen hab ich schon länger satt.
Der oft nur tunnelartige Blick, gespeist und beschränkt einzig auf eigene Erfahrungen erspare ich mir inzwischen. Die meisten Angehörigen sind ja auch bald wieder weg. Was man als letztes braucht in so einer akuten Situation ist noch jemand der jedes Wort auf die Goldwaage legt.
Das was zuma neulich geschrieben hat, trifts für mich ganz gut:
Quote
Ich frag mich auch echt, warum ich eigentlich all die Jahre hier so
sehr meine Energien reingesteckt hab und muss mal drüber nachdenken,
ob ich das nicht besser sein lasse (wenn der Kopf wieder freier ist).
Die hier schon knietief ausgetrampelten Pfade sind zumindest für
mich einfach nur noch öde und nicht mehr hilfreich, denn sie drehen
sich nur im Kreis.
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.12.22 16:22.