Guten Morgen Mercy,
ich finde deinen Beitrag keinesfalls "unterirdisch"!
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Den Film kenne ich, erinnere mich exakt an die Szene, die du beschreibst:
Wo er zu ihr sagt, "Ich habe dich nie als Hure behandelt", und mit diesem Satz den Balkon verlässt und außer Hörweite/hinein geht.
Und sie entgegnet : " Eben gerade hast du es getan!"
In die Gefühlslage der Frau, für die diese Aussage des Geliebten wie ein Schlag ins Gesicht war, konnte ich mich sofort hinein versetzen.
Am meisten tuen vielleicht die Schläge von denjenigen weh, von denen wir sie niemals erwartet hätten...
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Du schreibst:
"Wie soll ein Süchtiger einem nicht süchtigen die Wirkung seines Suchtmittels erklären ohne den Anderen nicht auch noch süchtig zu machen?
Manie ist in jeder Form eine andere Form der Sucht ..."
Das empfinde ich exakt genau so.
Und daran zerbrechen leider so oft Ehen, Beziehungen und auch tiefe Freundschaften. Leider....
Zu ändern oder doch zu überbrücken ist dieser tiefe Graben aus Unverständnis und - unverschuldet - sehr unterschiedlicher Wahrnehmung vermutlich allenfalls durch sehr viel Liebe, Toleranz, Geduld und Einfühlungsvermögen.
Wenn diese Eigenschaften nicht vorhanden oder eben - aus durchaus verständlichen Gründen - über die Jahre aufgebraucht sind, wäre aus meiner Sicht eine räumliche Trennung, wie sie soulvision beschrieb, die beste Lösung.
Auch und ganz besonders für die Kinder.
Zudem besteht vielleicht dann - oder nur dann - eine gewisse Chance, dass Tomfreds Frau "aufwacht" und ihre Situation, ihr Leben neu überdenkt.
Eine Garantie gibt es hierfür natürlich nicht.
Aber selbst wenn sie dann uneinsichtig weiter ihre manischen Kreise zieht, sind dann doch immerhin fünf Familienmitglieder deutlich geschützter als in einem derartig Kräfte raubenden Zusammenleben.
Dies ist "nur", wie ich es sehe oder wie ich es in der Situation, in der Tomfred lebt, machen würde.
Liebe Grüße,
Miramis
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Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends