Hallo Hotte
Ich glaube bezüglich der Gesprächszeit wird es unterschiedlich gehandhabt. Bisher hatte ich immer Gespräche von 50 Minuten bei ambulanten Psychiatern. Vom Start mit der Therapie bis in die Gegenwart.
Auch viele, die ich kenne, haben 50 Minütige Gespräche regelmässig.
Ich kenne jemanden, der hat nur einmal im Monat ein Psychiaterin-Gespräch von 15-30 Minuten. Da geht es mehr darum, dass jemand da ist für Notfälle, die Dank Stabilität ganz selten sind. Aber für Medikamente braucht er das Rezept und auch mal Beratung.
Ich denke, dass es mir wichtig ist zu wissen, welches Ziel ich habe. Da ich die Stabilität unterstützen möchte, ist es mir wichtig regelmässige Gespräche zu Haben, um das zu Besprechen, was mich im Alltag beschäftigt. Eher etwas häufiger, als auch schon.
Ich musste mir auch Gedanken machen, da ich noch die psychiatrische Spitex habe, ich glaube das ist in Deutschland der SPi, was Sinn macht. Spitex und psychiatrische Behandlung ergänzen sich. Da ich gute Gespräche habe mit der Spitex und auch schon langjährige Vertrauenspersonen habe, die mich besuchen zu Hause oder mit mir in der Natur spazieren gehen für eine Stunde, konnte ich das regelmässiger in Anspruch nehmen in letzter Zeit.
So habe ich festgestellt:
Ich fühle mich wohl, wenn die Spitex einmal wöchentlich eine Stunde kommt. Früher war einmal alle zwei Wochen.
Ich fühle mich wohl mit meiner Medikation. Seit Sequase dazu gekommen ist, ist das fehlende, vermisste Puzzleteil gefunden, niedrig dosiert sogar.
Darum möchte ich das Beibehalten.
Bei Psychiatern oder meiner ehemaligen Psychiaterin varierte der Tournus zwischen einmal alle zwei Wochen oder alle drei Wochen.
Dazwischen war sie für Notfälle telefonisch und über E-Mail erreichbar und hat schnell geantwortet. Das ist ideal.
Selbstverständlich kann ich auch die Spitex per E-Mail oder telefonisch kontaktieren zu Büro-Öffnungszeiten, sowie meine gesetzliche Vertreterin. Da sind wir mittlerweile ein eingespieltes Team. Bei der Spitex arbeiten Fachpersonen aus der Pflege und die gesetzliche Vertreterin ist Sozialarbeiterin.
Das macht das Helfernetz tragfähiger für mich und so war ich doch erstaunt, dass der Abschied von meiner Psychiaterin nicht ein grösseres Loch in dieses Netz gerissen hat.
Ich habe damit gerechnet bei der ehemaligen Psychiaterin zu Bleiben, bis sie in Rente geht, es kam jetzt anders. Ich glaube, dass es deshalb besonders schwer war für mich, weil ich das mochte, dass sie mich an die Hand nahm und mir die Wege aufgezeigt hat oder auch erklärt hat, warum könnte sich etwas in meinem Leben so verhalten wie es ist.
Da ich es für mich jetzt so betrachten konnte, weiss ich, dass mein Ziel für die Zukunft mit Psychiaterin ist:
Das, was gut läuft, stärken, beibehalten und vertiefen.
Den Alltag besprechen, Sorgen, Freuden, Bedenken, Ängste, Kontakte, Beziehungen, Arbeit und Vergnügen. Alles. Damit sich kein Berg stapelt, den man dann mühselig abtragen muss. Oder dass der Berg zu viel Belastung bringt und dann alles viel zu viel ist bis zum Nervenzusammenbruch. Besser vorher ansetzen.
Viel mehr Erwartungen habe ich nicht und auch nicht, dass es wird wie zuvor. Ich kann offen und gelassen der Sache entgegen sehen.
Liebe Grüsse
Milla
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten