Hallo Forum,
ich könnte gerade nur heulen und bin tief verletzt. Ich hatte eben einen Termin in einer Privatklinik in Hamburg.
Ich war heute das 1. Mal dort. Von Anfang an, stimmte die Chemie dort für mich nicht. Als ich von dem Arzt
aufgerufen wurde, gingen wir die Formulare durch, die ich vorher ausgefüllt habe. Es geht um eine Operation,
die durchgeführt werden sollte.
Natürlich kamen wir auf die Medikamente zu sprechen und somit auch auf meine bipolare Erkrankung. Ab da
kippte das Gespräch. Ich fand, das er mich immer so zweifelnd anguckte, wenn ich etwas erzählt habe.
Ich wurde immer unsicherer. Um es kurz zu machen, er hat die OP abgelehnt, mit der Begründung, dass
ich mit meiner Erkrankung in ein öffentliches Krankenhaus gehen soll, weil er keine Lust hat, dass ich
ihn hinterher verklage. Dabei handelt es sich um einen Routineeingriff.
Mir fiel alles aus dem Gesicht. Ich habe noch nie, solch eine Ausgrenzung bei einem Arzt erfahren und war
völlig geschockt.
Ich habe dann noch irgendetwas gemurmelt, dass jeder 2. irgendeine Erkrankung hat, aber für ihn war das
Gespräch erledigt. Ich hätte 9.000,00 Euro selber zahlen müssen, aber ich bin da nicht erwünscht, nur
weil ich bipolar bin. Ich soll es aber nicht persönlich nehmen.
Er meinte, dass Risiko einer Phase sei zu gefährlich. Eine OP hat bei mir noch nie eine Phase ausgelöst,
sondern immer Menschen und Stress, positiv wie negativ.
Ich bin da raus wie auf Eiern und habe die ganze Zeit gedacht, dass ich vielleicht schon auf dem Weg in die
Manie bin und er das gemerkt hat, das hat mich noch mehr gestresst.
Natürlich habe ich dann schmerzlich meinen Partner vermisst, der den Arzt aber richtig ausgezählt hätte.
So habe ich nur meine Handtasche genommen und bin von dannen gezogen, wie ein geprügelter Hund.
Ich finde es mitunter sehr anstrengend, bipolar zu sein. Ich bin jetzt viel mit meinem Sohn unterwegs und
denke oft, bin ich noch normal, oder hebe ich ab? Wir haben einfach viel Spaß zusammen.
Ich brauche immer sehr lange, wenn ich wütend bin, um mich wieder zu beruhigen. Manchmal einen ganzen
Tag.
Für Eure Beiträge wäre ich sehr dankbar. Manchmal denke ich, wofür der ganze Sch...Ich trinke schon lange
keinen Alkohol mehr und nehme keine Drogen, aber so ein Arzt lässt mich darüber nachdenken, mir etwas
zu holen, einfach weil ich so wütend bin und mich unendlich allein fühle, mit meiner Erkrankung, aber Gott
sei Dank gibt es Euch und ich kann es hier lassen.
Meine Pflegestufe ist mir aberkannt worden, weil ich so "gesund" bin und dann so etwas. Es gibt wirklich
eigenartige Menschen und das sollen Ärzte sein?
Lieben Gruß
Turicum
